Lübeck – Auch in diesen Herbstferien waren die Mitarbeiter der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck nicht untätig und haben alles gegeben, um den Kindern im Grundschulalter ein sicheres Verhalten im oft gefahrenreichen Straßenverkehr zu vermitteln. Vier Kurse konnten angeboten werden.
Vornehmlich waren es diesmal die jüngeren Kinder, also Erst- und Zweitklässler, die sich mit ihren Rädern und ihren Eltern in die Jugendverkehrsschule der Hansestadt Lübeck am Meesenring aufgemacht haben. So konnten circa 100 Kinder nebst Eltern begrüßt und beschult werden. Vermehrt nehmen mittlerweile auch Großeltern die Gelegenheit wahr und begleiten ihre Enkelkinder.
Neben der Verkehrserziehung ist der positive Erstkontakt der Kinder zur Polizei erfreulich. So werden die Weichen für die Wahrnehmung der Polizei gestellt, die sich gerade im Kindesalter festigt. Durch den Wechsel und das Üben als Fußgänger, Radfahrer oder mit dem Go-Kart als Autoersatz werden den Kindern die unterschiedlichen Blickwinkel, Verhaltensweisen und Gefahren verdeutlicht. So können sie selbst einen Zusammenhang herstellen und die notwendigen Verhaltensweisen wie zum Beispiel beim Überqueren der Straße sehen, erleben und verstehen und warum es auch für Autofahrer wichtig ist, dass andere deutlich zeigen, was sie vorhaben.
Immer mit einem kleinen Augenzwinkern und viel Zuwendung wird das richtige Verhalten herausgearbeitet, geübt und schließlich verfestigt. Am Ende des Kurses wird der Spieltrieb der Kinder genutzt, um ihre motorischen Fähigkeiten an verschiedenen Stationen auszubauen. Langsames Fahren, Bremsübung, Hütchenslalom, richtiges Halten am Stoppschild, Flaschenreichen und das Fahren über eine Wippe. Mit Unterstützung der Eltern wurden die unterschiedlichen Stationen besetzt und alle hatten Spaß und Lernerfolg.
Zur Belohnung bekamen alle Kinder eine Käpt’n-Blaubär-Verkehrsfibel und einen Reflektor beziehungsweise ein Blinklicht geschenkt, das der Rotary Club Lübeck – Burgtor zur Verfügung stellte.
Aber auch den Erziehungsberechtigten wurde viel mitgegeben. Sie sind schließlich verantwortlich und haben immer die Wahl: Wie kommt mein Kind zur Schule (mit dem Auto, zu Fuß, mit dem Rad…), welchen Weg wähle ich, welche Kinderjacke kaufe ich (Farbe und Reflektoren), welches Fahrrad passt wirklich zu meinem Kind und welches Vorbild bin ich selbst für mein Kind und alle anderen?
Ein besonderer AHA-Effekt ist stets gegeben, wenn den Eltern ein Überblick über die gesamte Verkehrserziehung im Grundschulbereich verschafft wird. Hier ist die Hansestadt Lübeck derzeit fast einmalig im Land Schleswig-Holstein aufgestellt. Neben der verpflichtenden Verkehrserziehung von Schule und Polizei im Rahmen des HSU-Unterrichts wird die Jugendverkehrsschule in jedem Jahr durch alle Dritt- und Viertklässler zur Radfahrausbildung genutzt. Auch dabei unterstützt die Präventionsstelle in den Schulzeiten zwischen den Oster- und Herbstferien. Pro Jahr durchlaufen circa 4.500 bis 4.700 Kinder die Jugendverkehrsschule. Eltern und Lehrkräfte kommen noch hinzu.