Lübeck – Anfang August 2023 startete die Sanierung der Karlstraßenbrücke, der Eric-Warburg-Brücke sowie auf 15.000 Quadratmetern der Einsiedelstraße. Die Arbeiten an der Karlstraßenbrücke sowie der nördlichen Fahrbahn auf der Eric-Warburg-Brücke und der westlichen Fahrbahnhälfte Einsiedelstraße in Richtung Karlstraße/ Katharinenstraße konnten inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden.
Somit konnte der Verkehr am 25. September auf die sanierte Fahrbahn umgeschwenkt werden. Die Verkehrsführung bleibt unverändert: Bis zum Abschluss der Straßenbauarbeiten voraussichtlich zum 13. Oktober gilt für die Einsiedelstraße die Einbahnstraßeregelung in Fahrtrichtung Eric-Warburg-Brücke. Anschließend wird die Einsiedelstraße wieder in beide Fahrtrichtungen frei gegeben.
Folgende Arbeiten sind im weiteren Verlauf geplant:
Vom 14. bis 24. Oktober werden die Fahrspuren von der Neuen Hafenstraße Richtung Eric-Warburg-Brücke saniert. Der Verkehr wird einspurig an der Baustelle vorbeigeführt.
Ebenfalls vom 14. bis 24. Oktober wird das Teilstück Einsiedelstraße von der Frankfurter Straße aus kommend ab Höhe Zufahrt Eric-Warburg-Brücke bis einschließlich der Kreuzung Josephinenstraße saniert. Zur Durchführung der Arbeiten ist eine Vollsperrung der Kreuzung notwendig, so dass in diesem Zeitraum kein Abbiegen in die Josephinenstraße beziehungsweise von der Josephinenstraße aus in die Einsiedelstraße möglich ist.
Vom 25. bis 27. Oktober wird die Fahrbahn des mittleren Straßenteils auf der Eric-Warburg-Brücke saniert. Der Verkehr wird einspurig an der Baustelle vorbeigeführt.
Vom 27. Oktober bis 6. November wird der Einmündungsbereich von der Eric-Warburg-Brücke für Rechtsabbieger in die Einsiedelstraße Richtung Frankfurter Straße saniert. Im Zuge dessen kann es zu Behinderungen für den LKW-Verkehr kommen. Es wird gebeten, die Hinweisschilder zu beachten.
Vom 6. bis 15. November wird der Kreuzungsbereich Neue Hafenstraße/Eric-Warburg-Brücke saniert. Während der Arbeiten wird die Hafenstraße zur Sackgasse, so dass eine Zufahrt zur Eric-Warburg-Brücke von der Hafenstraße über Neue Hafenstraße nicht möglich ist. Die Umleitung erfolgt über die Travemünder Allee – Sandberg – Neue Hafenstraße.
Nach Stand der heutigen Planungen sollen alle Arbeiten zum 15. November abgeschlossen werden. Wetterbedingt kann es zu zeitlichen Verschiebungen kommen.
Sanierung stark frequentierter Straßen bilden besondere Herausforderung
Die Sanierung „Einsiedelstraße“ wurde als eine von zwölf weiteren Maßnahmen im Rahmen des Straßenerhaltungsprogramms 2023 weit im Voraus geplant, abgestimmt und angekündigt. Insbesondere Hauptverkehrsstraßen wie die Einsiedelstraße bilden dabei eine besondere Herausforderung: Sie sind nicht nur viel befahren, sondern in der Regel auch wichtige Verbindungsstrecken. Zudem können aufgrund des begrenzten Raumes kaum ähnlich leistungsstarke Umleitungs- und/oder Ausweichstrecken im Lübecker Stadtgebiet ausgewiesen werden.
Zusätzliche „Nadelöhre“ bilden Brücken. Hinzu kommt, dass es aufgrund der Baumaßnahmen oftmals nicht möglich ist, alle Fahrbeziehungen aufrecht zu erhalten. Staubildungen, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten, sind kaum zu vermeiden. Dennoch hat das Verkehrsflussmanagement das Ziel, Straßenbaumaßnahmen mit den geringstmöglichen Einschränkungen für den Verkehr umzusetzen.
Wichtigste Kriterien für die Baumaßnahme Einsiedelstraße waren deshalb die zeitliche Abfolge in der Planung Sanierung der Stockelsdorfer Straße und des Buntekuhweg im Vorfeld. Zudem durften keine weiteren Baumaßnahmen die Umleitungsstrecken belasten, die Erreichbarkeit der Anliegenden wie Gewerbe und Veranstaltungsorte musste gewährleistet sein.
Gleichzeitig musste bei der Planung berücksichtigt werden, ob weitere Maßnahmen örtlich und zeitlich angrenzen, um diese möglichst mit der Sanierung zu koordinieren und im gleichen Zug fertigzustellen, damit spätere weitere Einschränkungen verhindert werden. Entsprechend wurden die Brückenbaumaßnahmen Karlstraßenbrücke und Eric-Warburg-Brücke mit der Straßenbaumaßnahme kombiniert. Das führt dazu, dass die Maßnahmenumsetzung kompakt und somit insgesamt schneller erfolgt. Ergänzend galt es die Ampelschaltungen an die einzelnen Bauphasen anzupassen.
Zeitliche Verschiebung der Baumaßnahme Einsiedelstraße nicht möglich
Vor dem Hintergrund der durch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSA) des Bundes gesperrten Hubbrücke und der Baumaßnahme Hüxtertorallee wurde auch die Verschiebung der Baumaßnahme Einsiedelstraße diskutiert. Im Ergebnis war dies jedoch nicht möglich:
Der Straßenzustand ermöglichte jetzt noch eine weniger aufwendige Sanierung als zu einem späteren Zeitpunkt. Rund 35.000 Fahrzeuge nutzen täglich die Einsiedelstraße, davon vielfach Schwerlastverkehr. Aufgrund dieser hohen Belastung weist die Straße erhebliche Schäden auf. Hätte man zum jetzigen Zeitpunkt auf eine Sanierung verzichtet, hätte zeitnah eine wesentliche zeit- und kostenintensivere grundhafte Sanierung erfolgen müssen. Zudem bestand die Gefahr, dass die Zufahrt der Karlstraßenbrücke aufgrund des schlechten Zustands hätte beschränkt werden müssen.
Verkehrsflussmanagement koordiniert jährlich mehr als 3000 infrastrukturelle Maßnahmen
Rund 400 planbare Baumaßnahmen im öffentlichen Verkehrsraum, diverse Großveranstaltungen auf den Lübecker Straßen wie der Marathon sowie rund 3.000 kleinere und kurzzeitige Baumaßnahmen mit bis zu sieben Tage Bauzeit, nicht planbare Notmaßnahmen oder die Einrichtung von Halteverboten für Umzüge gilt es jährlich zu koordinieren. Zudem sollen in den kommenden Jahren nach und nach mehrere Masterpläne, die eine Umsetzungszeit von fünf bis zwanzig Jahre umfassen, in Lübeck verwirklicht werden, um Straßen, Geh- und Radwege, Brücken, Versorgungsnetze wie Strom und Breitband und Entsorgungsnetze wie Ab- und Regenwasser zu erneuern.
Ziel ist es, mit der Erneuerung der Infrastruktur die Mobilität und Aufenthaltsqualität der Stadt zu gewährleisten und die Versorgungsnetze funktionsfähig zu erhalten. Doch jede Baumaßnahme führt unweigerlich zu Behinderungen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens – mal mehr, mal weniger. Umso wichtiger ist es, die Vielzahl der unterschiedlichen Maßnahmen aufeinander abzustimmen, Bauabläufe zu koordinieren und zu optimieren und dabei das gesamte Stadtgebiet im Blick zu haben. Mit diesem Ziel hat die Hansestadt Lübeck im Oktober 2020 die Leitstelle Verkehrsflussmanagement eingerichtet.