Lübeck – Vier Wochen sind seit dem Ende der Sommerferien vergangen. Der Beginn der Schule bedeutete für viele Schülerinnen und Schüler einen Schulwechsel mit neuen Schulwegen. Viele von ihnen fahren mit dem Fahrrad zur Schule und orientieren sich zum Teil an den falsch fahrenden Vorbildern. Damit sich dieses falsche Verhalten nicht verfestigt, wird die Aktion „Geisterradler“ in Lübeck durchgeführt.
Seit heute (14.9.) heute wird die Polizeidirektion Lübeck (SG 1.3 – Verkehr und SG 1.4 – Prävention) in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lübeck (Radverkehrsbeauftragte) und der Lübecker Verkehrswacht an etwa 30 relevanten Örtlichkeiten im Lübecker Stadtgebiet deutlich sichtbare sogenannte Geisterradler-Symbole auf Radwegen aufbringen, die nur in eine Richtung befahren werden dürfen. Die Standorte für diese Piktogramme wurden von den örtlichen Polizeidienststellen benannt, ergänzt durch Vorschläge der Mitglieder des Arbeitskreises „Runder Tisch Radverkehr“, der aus Vertreterinnen und Vertretern der Parteien und Verbände besteht.
Als „Geisterradeln“ wird das Radfahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung beschrieben. Vielen Radfahrern ist nicht bekannt, dass ein Radweg in Fahrtrichtung rechts benutzt werden muss, es sei denn, es ist eine andere Regelung durch entsprechende Verkehrszeichen vorgegeben.
Die heute als Piktogramme auf die entsprechenden Radwege aufgesprühten neongelben und damit deutlich sichtbaren Hinweise bestehen aus einem sichtbaren radfahrenden Geist und dem Schriftzug „Geisterradler bitte wenden“. Radfahrer sollen auf diese Weise darauf aufmerksam machen, dass sie den Radweg in falscher Richtung benutzen.
Radfahrer, die auf Radwegen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung fahren, verursachen riskante Fahrmanöver und gefährden damit sich und Entgegenkommende. Das Unfallrisiko steigt unnötiger Weise, schwere Personenschäden eingeschlossen.
Aufgrund des Klimagedankens und der hohen Spritpreise steigt die Anzahl der genutzten Fahrräder kontinuierlich.
Pedelecs und Lastenräder kommen zu der bereits bestehenden Verkehrsverdichtung auf den meist schmalen Radwegen noch hinzu. Zum gefahrlosen Überholen eines Radfahrers sind manche Radwege schon jetzt zu schmal, umso gefährlicher ist es dann aufgrund der geringen Breite des Radweges beim Vorbeifahren im Begegnungsverkehr.
Aber auch an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstücksausfahrten rechnen Autofahrer oft nicht mit Radfahrern aus der „falschen“ Richtung und können daher oft nicht mehr rechtzeitig reagieren und für diese „Geisterradler“ bremsen.
Die Piktogramme werden unter Verwendung nicht-permanenter Markierungsfarbe aufgesprüht. Diese verblasst nach einiger Zeit. Der Effekt ist gewollt, denn es geht in erster Linie darum, durch das neu aufgesprühte Warnzeichen mehr Aufmerksamkeit der Radfahrer zu erlangen. Sobald der Gewöhnungseffekt eintritt, verblasst das Symbol wieder. Die Vorlage für das Motiv wurde dankenswerter Weise von der Stadt Paderborn zur Verfügung gestellt, die eine solche Aktion bereits durchgeführt hat.
Durch die falsche Nutzung der Radwege steigt nicht nur das Unfallrisiko, sondern jeder „Falschfahrer“ ist zugleich ein schlechtes Vorbild, an dem sich wieder andere Radfahrer, insbesondere Kinder, orientieren.
„Kinder lernen durch Vorbilder. Seien Sie ein gutes Vorbild und helfen Sie uns in unseren ständigen Bemühungen, die Kinder bestmöglich für den Straßenverkehr auszubilden! Jeder Geisterradler torpediert unsere Arbeit, die Arbeit an den Schulen und die Bemühungen aller Eltern, ihre eigenen Kinder zum verkehrssicheren Verhalten zu erziehen. Die Nutzung des Radweges in richtiger Richtung tut nicht weh und ist nicht schwer, es kommt einfach darauf an, es zu tun!“
Unser Fazit: Geisterradler fahren gefährlich
Unser Appell: Gefährden Sie nicht sich selbst und andere. Benutzen Sie den richtigen Radweg! Seien Sie ein gutes Vorbild für andere.
Die Polizei begleitet die Aktion weiterhin durch schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen und präventive Gespräche.