Stockelsdorf – Der Ausruf „Vorsicht, heiß!“ ist allseits bekannt, aber wie gefährlich eine Verbrennung oder Verbrühung für Kinder sein kann, wird häufig unterschätzt. Ziel ist es, Erwachsene für das Thema zu sensibilisieren und Kinder und Jugendliche vor Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen zu schützen.
Informieren und aufklären und damit Kinder vor Verbrennungs-und Verbrühungsunfällen schützen – dieses Anliegen hat der „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember seit nunmehr zehn Jahren. Ziel ist es, das Thema „Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern“ noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken und auf die schweren Folgen einer Brandverletzung im Kindesalter hinzuweisen.
Auch der Feuerwehr ist es ein wichtiges Anliegen, über dieses Thema aufzuklären. „Gerade unsere Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst werden leider regelmäßig zu Notfällen gerufen, bei denen sich Kinder bei einem häuslichen Unfall ihre Haut verbrannt oder verbrüht haben und zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Wir möchten zur Vermeidung dieser Unfälle beitragen und bitten daher alle Eltern, die Tipps zum Schutz vor solchen Verletzungen zu beherzigen“, so Simon Bornmann, Leiter des Lübecker Rettungsdienstes.
„Kinder im Alter von null bis fünf Jahren bilden bei thermischen Verletzungen die Hochrisikogruppe. Besonders unterschätzt werden heiße Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Tee oder Kaffee, welche die sensible Kinderhaut schon ab 52 Grad Celsius langfristig schädigen“, erläutert Professor Dr. med. Marcus Lehnhardt, Präsident der Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. „Dabei wird besonders häufig die Küche zum Unfallort“, ergänzt der Experte. Paulinchen ruft bundesweit rund um den 7. Dezember zum Mitmachen auf – auch digital und über Socialmedia-Kanäle. Der Ausruf „Vorsicht, heiß!“ ist allseits bekannt, aber wie gefährlich eine Verbrennung oder Verbrühung für Kinder sein kann, wird häufig unterschätzt. Ziel ist es, Erwachsene für das Thema zu sensibilisieren und Kinder und Jugendliche vor Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen zu schützen.
„Jährlich werden in Deutschland mehr als 7.500 Kinderunter 15 Jahren in Kliniken aufgrund eines Verbrennungs- oder Verbrühungsunfalls stationär behandelt“, berichtet Susanne Falk, Vorstandsvorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. „Nicht nur das Kind trägt eine lebensverändernde Verletzung davon, auch Eltern, Geschwister und alle am Unfall beteiligten Personen sind häufig traumatisiert. Themen wie zum Beispiel Schuldgefühle und Probleme bei der Nachsorge werden über die Beratungshotline von ´Paulinchen´ mitgeteilt.“
Auf der Webseite www.tag-des-brandverletzten-kindes.de werden neben Aktionsideen und kostenfreien Infomaterialien auch alle Veranstaltungen zum „Tag des brandverletzten Kindes” auf einer Aktionskarte dargestellt.
Tipps zum Schutz:
· Nichts Heißes essen oder trinken, während ein Kind auf dem Arm oder Schoß ist.
· Heißgetränke nie zu nah an den Rand von Tisch-und Arbeitsplatte stellen.
· Keine herabhängenden Tischdecken verwenden.
· Wasserkocher und andere elektrische Geräte immer außer Reichweite von Kindern stellen. Vorsicht mit herabhängenden Kabeln!
· Kinder von heißen Kaminöfen und Backöfen fernhalten.
· Töpfe und Pfannen immer auf die hinteren Herdplatten stellen und auf diesen kochen. Griffe stets nach hinten drehen.
· Kochfeld mit einem Herdschutzgitter sichern, damit Kinder nicht auf heiße Platten fassen oder Töpfe auf sich herabziehen können.
· Brennendes Fett durch Abdecken mit einem Deckel ersticken. Niemals mit Wasserlöschen, sonst kommt es zur Fettexplosion!
· Fläschchen und Brei aus der Mikrowelle immer gut umrühren und erst selbst probieren. Was sich von außen lauwarm anfühlt, ist innen oft kochend heiß!
· Badewassertemperatur immer kontrollieren, niemals nur heißes Wasser einlaufen lassen.
· Wärmflaschen nur mit Wasser unter 50° Celsius befüllen und die Flasche gut verschließen (bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern nicht verwenden). – PM