Kiel – Das Land Schleswig-Holstein sichert die landesweite und bedarfsgerechte stationäre Hospizversorgung. Mit der Förderung zwei neuer stationärer Hospize in Neumünster und Oldenburg in Holstein stehen künftig in allen Kreisen und kreisfreien Städten stationäre Angebote zur Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen zur Verfügung.
Das Land fördert den Neubau der beiden Einrichtungen über die „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Investition eines bedarfsgerechten Ausbaus stationärer und teilstationärer Hospizplätze in Schleswig-Holstein“ mit insgesamt 610.000 Euro.
„Hospize leisten unglaublich wichtige Arbeit, indem sie schwerstkranken und sterbenden Menschen ein letztes Zuhause bieten, in dem sie gut versorgt werden und An- und Zugehörige dabei unterstützen, Abschied zu nehmen. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Förderung der beiden Hospize eine letzte Versorgungslücke an der Ostküste Schleswig-Holsteins schließen und die Hospizversorgung insgesamt weiter ausbauen können. Damit stehen künftig flächendeckend im ganzen Land stationäre Hospizplätze zur Verfügung“, so Sozialministerin Aminata Touré.
Die Bertelsmann-Stiftung empfiehlt eine Versorgungsquote von etwa 45 bis 50 Hospizbetten pro eine Million Einwohner je Bundesland. Diese Quote wird in Schleswig-Holstein mit den Neubauten nun sogar übertroffen. Somit wird ein mit dem demografischen Wandel steigender Bedarf und eine gleichmäßige regionale Verteilung berücksichtigt. Die beiden neuen Hospize sehen darüber hinaus ein inklusives und kultursensbiles Konzept vor und sollen auch Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen bieten.
Claudia Ohlsen, Geschäftsführerin der Landeskoordinierungsstelle Hospiz- und Palliativarbeit Schleswig-Holstein, ergänzte: „Mit den Hospizen in Oldenburg in Holstein und Neumünster, die beide mit einem inklusiven und kultursensiblen Ansatz arbeiten werden, können wir nun perspektivisch eine wesentliche Versorgungslücke für Schwerstkranke und Sterbende, aber auch für deren Zugehörige im Land schließen. Durch die Anstrengung und das Engagement vieler wird es möglich sein, spätestens ab 2026 in allen Kreisen und kreisfreien Städten auf dieses wichtige stationäre Angebot zurückzugreifen.“
In Schleswig-Holstein gibt es derzeit 13 stationäre Hospize mit insgesamt 149 Plätzen. Für die Hospize in Neumünster und Oldenburg in Holstein sind jeweils zwölf Plätze vorgesehen, sodass künftig 173 stationäre Hospizplätze im ganzen Land zur Verfügung stehen. Das Land fördert den Neubau des Hospizes in Oldenburg in Holstein mit 360.000 Euro, das Hospiz in Neumünster erhält 250.000 Euro. Insgesamt wurde der bedarfsgerechte Ausbau an stationären Hospizplätzen in den Jahren 2018 bis 2024 mit insgesamt 3,25 Millionen Euro gefördert.