Kiel – Europaminister Werner Schwarz und Heino Knudsen, Regionsratsvorsitzender der Region Seeland, haben den gemeinsamen Handlungsplan 2025-2026 über die regionale Zusammenarbeit von Schleswig-Holstein und Seeland unterzeichnet. Diese Zusammenarbeit zwischen dem Land Schleswig-Holstein und der Region Seeland zielt darauf ab, gute Voraussetzungen für das Zusammenwachsen der Fehmarnbel-Region nach der Fertigstellung der Festen Fehmarnbeltquerung zu schaffen. In dem Handlungsplan wurden die zentralen Vorhaben festgehalten, die gemeinsam in den kommenden Jahren bearbeitet werden sollen.
„Ein wesentlicher Vorteil der kommenden Festen Fehmarnbeltquerung wird die Erleichterung der grenzüberschreitenden Mobilität in der Region sein“, sagte Europaminister Schwarz und fügte hinzu: „Dies wird sich aber nur dann bewahrheiten und einen Mehrwert bieten, wenn es uns gelingt, gemeinsam grenzüberschreitende Verflechtungen auf- und auszubauen. Der Tunnel selbst ist nur ein Puzzlestück für die Entwicklung einer gut integrierten Grenzregion.“
„Wir wissen, dass viele Bürger und Unternehmen neugierig auf die Möglichkeiten jenseits der Grenze sind. Mit der gemeinsamen Unterzeichnung des Handlungsplans stellen die Region Seeland und das Land Schleswig-Holstein sicher, dass es nicht nur um Neugierde und Möglichkeiten geht, sondern dass wir die Regionen auf allen Ebenen miteinander verbinden. Es muss für Bürger und Unternehmen selbstverständlich sein, sich über die Grenze zu bewegen, und dafür müssen wir mehr tun, als ’nur‘ einen Tunnel aus Beton und Stein zu bauen“, sagte Regionsratsvorsitzender Knudsen.
Die Region Seeland und das Land Schleswig-Holstein streben an, dass der Handlungsplan Zusammenhalt schafft und eine enge Integration über den Fehmarnbelt hinweg gewährleistet. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die benachbarten Regionen mit lokalen Zugverbindungen verbunden sind, die es ermöglichen, Arbeit, Bildung und Aktivitäten in der jeweils anderen Region zu erreichen, und dass hierzu ein kohärentes Ticketsystem entwickelt wird. Der Handlungsplan konzentriert sich daher auf die Entwicklung einer guten Nachbarschaft durch mehr Aktivitäten für die Bürgerinnen und Bürger von beiden Seiten, aber auch bei der Zusammenarbeit in den Bereichen Sprache und Kultur über die Grenzen hinweg. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten für grenzüberschreitende Bildung verbessert werden.
„Der Tunnel als verbindendes Element ist nur der Ausgangspunkt für unsere Aktivitäten. Durch die neue Verbindung entsteht eine Vielzahl an Möglichkeiten. Diese werden wir gemeinsam besser nutzen können, wenn wir heute schon Grundlagen bei Sprache und kulturellem Austausch legen. Dafür können wir auch auf die guten Erfahrungen an der schon bestehenden Landgrenze mit Dänemark aufbauen“, fasste der Dänemarkbevollmächtigte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen das gemeinsam verabredete Papier zusammen.
Hintergrund
Seite 2017 unterhält das Land Schleswig-Holstein eine partnerschaftliche Kooperation mit der dänischen Region Seeland (Sjælland). Im Hinblick auf den Bau der Festen Fehmarnbeltquerung ist in der Kooperation beabsichtigt, die Grundlagen für ein enges Zusammenwachsen nach 2029 zu legen. Im Juni 2023 unterzeichneten Europaminister Schwarz und der Vorsitzende des Regionsrats Heino Knudsen eine neue Partnerschaftserklärung im Rahmen der Fehmarnbelt Days 2023. In den Handlungsplänen werden die prioritären Maßnahmen der kommenden beiden Jahre formuliert, die die Partner gemeinsam mit relevanten Akteuren entwickeln, initiieren oder umsetzen wollen.