Ostholstein – Heute ist Freitag, der 11. Februar oder besser der 11.2. Passend dazu ist heute der „Europäische Tag des Notrufs 112“.
Schon die Kleinsten lernen es im Kindergarten: Der Notruf 112 sorgt für schnelle Hilfe, wenn es brennt oder der Rettungsdienst benötigt wird. Nur 42 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland wissen jedoch, dass über die Notrufnummer 112 in allen 44 europäischen Ländern sowie 16 weitere Nationen innerhalb Europas, kostenlos Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert werden können. Und das, obwohl die einheitliche Nummer bereits im Jahr 1991 eingeführt wurde. Immerhin 82 Prozent würden im Notfall die 112 wählen.
Wer von irgendeinem Telefon im Kreis Segeberg die Notrufnummer 112 wählt, wird mit Vorrang im Funk- und Festnetz behandelt. Der Notrufteilnehmer landet direkt in der ständig besetzten „Kooperativen Regionalleitstelle West (KRLS West)“ in Elmshorn. Jährlich gehen dort etwa 250.000 Notrufe ein. Daraus resultieren circa 154.000 Einsatzereignisse, die durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle disponiert, alarmiert und koordiniert werden.
Aber woher weiß der Disponent, welches Einsatzfahrzeug der 114 Freiwilligen Orts- und Gemeindefeuerwehren, der Werkfeuerwehr, der neun Rettungswachen der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) oder der Hilfsorganisationen im Kreis Segeberg alarmiert werden muss?
Statistisch wählt jeder Bürger in seinem Leben einmal den Notruf, daher ist es verständlich, dass du aufgeregt bist, so schnell wie möglich das Gespräch beenden willst und nicht sofort alle für die Mitarbeitenden der Leitstelle wichtigen Informationen parat hast.
Ein Notruf wird aktiv durch die Disponentinnen und Disponenten angeleitet und du als Notrufteilnehmer brauchst nur so genau wie möglich zu antworten, damit das richtige Rettungsteam schnell alarmiert werden kann.
Nach der Gesprächsannahme wird zunächst immer nach dem Notfallort gefragt! „Notruf 112, wo genau ist der Notfallort“. Nach dem eigentlichen Ort wird die Straße inklusive Hausnummer erfragt und wie man dich telefonisch erreichen kann, falls das Gespräch abbricht.
Erst im nächsten Schritt geht es um das individuelle Problem – Feuer, Technische Hilfeleistung oder Medizinischer Notfall. Dem Disponenten stehen dafür verschiedene Alarmstichworte zur Verfügung, die die Größe einer Einsatzlage und Alarmstufe beschreiben.
Bleibe bitte immer am Telefon und leg nicht auf! Die Mitarbeitern der KRLS West sind die ganze Zeit bei dir und helfen dir, bei Bedarf durch Anweisungen am Einsatzort notwendige Schritte zu unternehmen, bis das Rettungsteam vor Ort ist.
Wer aber absichtlich oder wissentlich einen Notrufmissbrauch tätigt, stellt eine Straftat nach § 145 StGB (Missbrauch von Notrufen und Beeinträchtigung von Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln) da und wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft.
Wichtig zu wissen:
Der Euronotruf …
– ist vorwahlfrei
– wird in vielen Ländern mehrsprachig bedient
– funktioniert in jedem Mobilfunknetz
– funktioniert bei den meisten Mobiltelefonen auch ohne Aufhebung der Tastensperre