Ostholstein – Über die Lage am Arbeitsmarkt haben sich die Fachpolitiker der CDU-Kreistagsfraktion Ostholstein mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Timo Gaarz an der Spitze in einer Videokonferenz mit dem Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Lübeck/Ostholstein, Markus Dusch und dem Geschäftsführer des Jobcenter Ostholstein, Karsten Marzian, informiert.
„Nach Aussagen von Markus Dusch haben wir nach wie vor einen hohen Stand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigen im Kreis Ostholstein. Die Arbeitslosenzahlen sind pandemiebedingt zwar leicht gestiegen, dennoch ist die Situation in Ostholstein im Vergleich zum Land positiv. Das vom Bund beschlossene Kurzarbeitergeld wirkt hier als wichtiges Instrument der Vermeidung von Arbeitslosigkeit. Allerdings muss resümiert werden, dass insgesamt die Nachfrage nach Arbeitskräften im Kreis gesunken ist. Das liegt in erster Linie an der Lage in der Hotellerie und Gastronomie. Ein Bereich, der seit November letzten Jahres kaum Umsätze generiert und somit auch keinen Bedarf an Personal hatte. Anders sieht es in den gewerblich/technischen Berufen aus, hier fehlt das Personal und die Zukunftsaussichten erzeugt bei den Arbeitgebern Sorgenfalten. Im Gesundheitssektor besteht ein unverändert hoher Bedarf an Fachpersonal und somit lassen sich viele Arbeitssuchende in diese Jobs vermitteln. Bei den Personaldienstleistungen ist festzustellen, dass die Nachfrage nach Helfern stark gesunken und der Bedarf nach Fachkräften somit gestiegen ist.
Ein differenziertes Bild gibt es auch bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich aus den von Corona betroffenen Branchen heraus umorientieren. Auch die Nachfrage nach Qualifizierung steigt. Daher wird der weitere Öffnungsschritt der Landesregierung zum 17.5.2021 ausdrücklich begrüßt. Die Anfragen der Gäste sind sehr hoch und geben Hoffnung auf eine gute Saison. Ebenso stehen viele Arbeitskräfte in den Startlöchern, um aus der Kurzarbeit oder der Arbeitslosigkeit wieder heraus zu kommen„, berichtet die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Petra Kirner, aus dem Gespräch mit den Arbeitsmarktexperten und Fachpolitikern der CDU-Kreistagsfraktion.
Laut Dusch ist auch der Ausbildungsmarkt in Teilen verunsichert. Das Ausbildungsangebot ist sehr stabil, aber das Zusageverhalten der künftigen Azubis noch zurückhaltend. Die Jugendlichen suchen eher den Weg in die weiterführenden Schulen, da sie durch fehlende Orientierungsangebote durch die Pandemie verunsichert sind.
„Es ist ein sehr gutes Signal in dieser besonderen Zeit, dass wir jedem ausbildungswilligen jungen Menschen in Ostholstein einen Ausbildungsplatz anbieten können. Hier gilt es jetzt vorrangig in der Region für die Region für den Ausbildungsstandort Ostholstein noch intensiver zu werben und die attraktiven und breitgefächerten Ausbildungsmöglichkeiten unter anderem in Handwerk, Handel, im touristischen Dienstleistungsbereich, im Gesundheitsbereich und in den Verwaltungsbereichen aufzuzeigen“, formuliert der CDU-Fraktionschef im Ostholsteinischen Kreistag, Timo Gaarz, seine klare Erwartungshaltung in Richtung Arbeitsagentur.
Karsten Marzian resümierte für das Jobcenter Ostholstein den nach wie vor starken Rückgang der Leistungsempfänger und Bedarfsgemeinschaften. Einen starken Anstieg gibt es bei den Soloselbstständigen im Nordkreis. Marzian bedauert grundsätzlich den fehlenden persönlichen Kontakt zu den Kunden der Jobcenter, der gerade hier von großer Bedeutung ist. Das Jobcenter nutzt trotz der Pandemie zu 100 Prozent die Fördermöglichkeiten aus und ermöglicht somit die Teilhabe und Bildung am Arbeitsmarkt. Für die CDU-Kreistagsfraktion ein wichtiges Instrument die Sozialausgaben nicht steigen zu lassen.
„Abschließend ist festzuhalten, dass die Pandemie zu einer differenzierten Lage auf den Arbeitsmarkt in Ostholstein geführt hat. Insgesamt wird zukünftig weiter ein hoher Bedarf an Fachkräften erforderlich sein. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen in den Bereichen der Arbeitsagentur und den Jobcentern wird erwartet. Die perspektivische Öffnung der touristischen Bereiche ab Mitte Mai im Kreis Ostholstein wird zweifelsohne zur Belebung des Arbeitsmarktes führen und uns allen ein Stück Normalität zurückgeben. Dies setzt allerdings einen verantwortlichen Umgang von allen Beteiligten in diesem Prozess voraus“, resümieren Gaarz und Kirner abschließend. (PM)