Kiel – Angesichts der bundesweit gedämpften konjunkturellen Entwicklung zeigt sich Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen mit den September-Beschäftigungszahlen weitgehend zufrieden: „Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor erfreulich robust, weil die Unternehmen wegen des Arbeits- und Fachkräftemangels ihre Beschäftigten größtenteils halten“, sagte Madsen mit Blick auf die heute (27. September) veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Mit der saisontypischen Herbstbelebung sank die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 5,9 Prozent auf aktuell 91.978 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 Prozent.
Nach den Worten von Madsen sei – gestützt auf die aktuellen Prognosen zur Entwicklung der Wirtschaft und des gesamtdeutschen Arbeitsmarktes – auch in Schleswig-Holstein für dieses und das kommende Jahr eine steigende Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem moderaten Anstieg bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu erwarten.
„Die steigende Arbeitslosigkeit resultiert vor allem aus der anhaltenden konjunkturellen Schwächephase, die sich im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe, der Zeitarbeit und im Handel bemerkbar macht“, so der Minister. Leider gäbe es im kommenden Jahr weniger Bundesmittel für die Arbeitsagenturen und die Jobcenter, umso mehr käme es auf die Förderung durch das Land auch mit EU-Mitteln an.
Madsen machte auf Branchen aufmerksam, die trotz der konjunkturellen Schwächephase weiterhin eine hohe Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften aufweisen: „Im Bereich Gesundheit und Pflege verzeichnen wir eine anhaltende Nachfrage, weil immer mehr Menschen im höheren Alter auf eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung und Pflege angewiesen sind.“ Mit dem „Europäischen Sozialfonds Plus“ fördere das Land eine Vielzahl an Projekten, um Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Unterstützung reiche von Beratungsangeboten zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, Projekten zur Integration von Langzeitarbeitslosen bis zu berufsbezogenen Sprachtrainings für Geflüchtete.
