Ladelund – Ministerpräsident Daniel Günther hat zum Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert und dazu aufgerufen, Frieden und Freiheit mit Leben zu füllen und zu verteidigen. „Die Schrecken der Vergangenheit dürfen sich niemals wiederholen. Dafür haben wir uns in Deutschland die vergangenen Jahrzehnte eingesetzt. Lassen Sie uns auch weiterhin gemeinsam dafür eintreten. Lassen Sie uns für eine Gesellschaft eintreten, die geprägt ist von Respekt, Toleranz und Menschlichkeit“, sagte er heute (17. November) nach einem Gottesdienst und einer Gedenkstunde an der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund (Kreis Nordfriesland).
„Vor 80 Jahren haben die Nationalsozialisten in Ladelund unsägliche Verbrechen begangen. 300 Häftlinge verloren ihr Leben. Viele von ihnen stammten aus dem niederländischen Ort Putten. Das unfassbare Leid hat tiefe Wunden hinterlassen“, so der Ministerpräsident. Aus diesem Schmerz sei später dennoch eine enge Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden Ladelund und Putten entstanden. Schon seit Jahrzehnten würden Angehörige der Opfer nach Ladelund kommen, um gemeinsam zu gedenken und zu trauern.
Diese Verbundenheit sei ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie aus Trauer Versöhnung werden könne. Günther: „Wenn wir am Volkstrauertag an das Leid des Krieges erinnern, verbinden wir damit auch eine Hoffnung: Mögen wieder mehr Menschen erkennen, dass nicht Hass, sondern das friedliche Zusammenleben der Völker die Lösung ist. Ich bin unendlich dankbar, dass wir dieses Glück in Schleswig-Holstein seit fast 80 Jahren erfahren dürfen.“
Der Regierungschef bedankte sich bei den Verantwortlichen der Gedenkstätte Ladelund für die engagierte Arbeit: „Sie tragen dazu bei, dass die Opfer nicht vergessen werden.“ Die Gedenkstätte sei nicht nur ein Ort zum Erinnern, sondern auch ein Ort der Begegnung und Bildung und leiste einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte. Günther: „Wir sind uns in Deutschland dieser Verantwortung bewusst. Das müssen wir uns erhalten. Der Volkstrauertag ruft uns ins Gedächtnis, dass wir dieses Bewusstsein von Generation zu Generation weiterreichen müssen.“