Lübeck – Es ist ein alter Brauch: Der Lübecker Martensmann überbringt mit einer Pferdekutsche zum Martinstag ein Fass Lübecker Rotspon zum Erhalt der Freundschaft nach Schwerin.
Traditionell wird der Martensmann von der Lübecker Stadtspitze vor dem Rathaus, Breite Straße 62, verabschiedet – in diesem Jahr am Freitag, 8. November, um 15 Uhr. Nachdem die Zweite Stellvertretende Stadtpräsidentin Silke Mählenhoff, Bürgermeister Jan Lindenau und der Martensmann sich mit Rotspon und Marzipan vom Publikum verabschiedet haben, machen sie sich ein Stück der Strecke gemeinsam auf den Weg.
Unterwegs hält der Martensmann mit seiner Kutsche am Sonnabend, 9. November, in Schönberg und Rehna. Lutz Götze, Bürgermeister der Stadt Schönberg, und seine Ehrengäste begrüßen den Martensmann um 12 Uhr auf dem Marktplatz. Gegen 17 Uhr ist die Ankunft des Lübecker Boten mit seiner Kutsche vor dem Deutschen Haus in Rehna geplant, anschließend wird er vom Bürgermeister der Stadt, Martin Reininghaus, und seinen Ehrengästen im Klosterinnenhof begrüßt.
Die Stadt Schwerin begrüßt den Martensmann im Rahmen des dreitägigen Martensmarktes am Sonntag, 10. November, ab 15 Uhr. Dr. Rico Badenschier, Oberbürgermeister der Stadt Schwerin, und der Erste Stellvertretende Stadtpräsident Peter Petereit begleiten den Martensmann in seiner Kutsche auf dem letzten Teil der historischen Route vom Schweriner Schloss zum Marktplatz.
Der Martensmann wird in diesem Jahr wieder von Stefan Pagel dargestellt. Die Kutsche kommt von Winkles Hof in Kükels bei Bad Segeberg.
Hintergrund
Der Martensmann geht auf eine Lübecker Tradition aus dem 16. Jahrhundert zurück, in der benachbarten Städten zum Martinstag Weinpräsente als Zeichen guter Nachbarschaft gesandt wurden. Der Brauch war im 19. Jahrhundert in Vergessenheit geraten und wurde 1991 auf Initiative des ehemaligen Ministerpräsidenten Björn Engholm wiederbelebt. Seit dem Jahr 2020 ist der Brauch immaterielles Kulturerbe der UNESCO.