Foto: Arno Reimann
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Oldenburg i.H. – Wie heizen die Haushalte umweltfreundlich und energiesparend in der Zukunft? Die Antwort auf diese Frage beschäftigt ab sofort die Fachleute der Stadt Oldenburg in Holstein und der Stadtwerke Oldenburg (SWO) im Rahmen der so genannten Kommunalen Wärmeplanung.

Das entsprechende Gesetz, das die Kommunen in ganz Deutschland zur Aufarbeitung verpflichtet, wurde im November 2023 vom Bundestag beschlossen. Mit ersten Ergebnissen rechnet man in Oldenburg im ersten oder zweiten Quartal des Jahres 2025.

„Die Wärmewende ist ein Schlüsselprojekt für unsere Stadt, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung nachhaltiger und unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu machen“, so Oldenburgs Bürgermeister Jörg Saba zum Start der Kommunalen Wärmeplanung. „Mit der Erstellung eines Wärmeplans setzen wir einen wichtigen Schritt, um die Wärmeversorgung unserer Stadt zukunftssicher zu gestalten.“

Die Wärmeversorgung macht in Deutschland nach Angaben des zuständigen Ministeriums mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes. Denn rund 80 Prozent der Wärmenachfrage wird derzeit durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl gedeckt, die aus dem Ausland bezogen werden. Von den rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland heizt aktuell nahezu jeder zweite mit Gas und knapp jeder vierte mit Heizöl. Fernwärme macht aktuell rund 14 Prozent aus, jedoch wird diese bisher ebenfalls überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen.

Für eine zukunftssichere, verlässliche und vor allem bezahlbare Wärmeversorgung soll die Bevölkerung nach dem Willen der Bundesregierung zukünftig nur noch auf Erneuerbare Energien und – wo immer möglich – auf die Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus zum Beispiel Industrieanlagen und Rechenzentren setzen.

Die Stadt Oldenburg sowie die Stadtwerke Oldenburg i. H. sehen sich auf einem guten Weg: Schon seit Jahren beschäftigen sie sich mit dem Thema. So gibt es bereits eine Zielnetzplanung für die Stromversorgung. Bei der nun hinzu kommenden Kommunalen Wärmeplanung holen sich die Oldenburger das renommierte Planungsbüro BET aus Aachen zur Unterstützung, das spezialisiert ist auf diese Aufgabenstellung.

Die nun gesetzlich vorgeschriebene Überplanung betrifft nicht nur den Oldenburger Stadtkern, sondern auch sämtliche Außenbereiche. Zunächst wird es jetzt darum gehen, die Verbräuche der Haushalte zu ermitteln, um belastbare Werte für den künftigen Energiebedarf zu bekommen. „Diese Erhebungen erfolgen selbstverständlich unter strenger Beachtung der Datenschutzrichtlinien“, betont Christian Kulessa als Technischer Leiter, „es geht dabei nicht um Wohnungen oder Häuser im Detail, sondern eher um ganze Straßenzüge.“

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