Kiel – Insgesamt 511 Menschen sind 2019 und in diesem Jahr im Rahmen des Landesaufnahmeprogramms aus Kairo nach Schleswig-Holstein eingereist. Es sind vor allem bedrohte Frauen und deren Kinder.
„Viele dieser Frauen haben ungeheures Leid in ihrem Leben erfahren. Ich bin sehr froh, dass wir ihnen und ihren Familien durch unser Landesaufnahmeprogramm bei uns in Schleswig-Holstein eine neue Perspektive bieten können“, erklärt Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.
Nachdem 2019 bereits 85 Menschen im Rahmen des Landesaufnahmeprogramms aufgenommen werden konnten, reisten seit August 2021 weitere 426 Flüchtlinge ein.
Die 159 Frauen, 237 Minderjährigen und 30 Männer kommen ursprünglich aus Äthiopien, Burundi, Eritrea, Irak, Somalia, Sudan, Süd Sudan und Syrien. Weitere acht Personen werden im kommenden Jahr erwartet. Ihre Ausreise ist derzeit nicht möglich.
Die Menschen wurden und werden rund vier Wochen in der Landesunterkunft Boostedt untergebracht und dort auf die Verteilung in die Kreise und kreisfreien Städte vorbereitet. Damit die Aufnahme in den Kommunen Integrations-orientiert gelingt, unterstützt das Innenministerium die jeweilige Gemeinde oder Stadt mit insgesamt 6.000 Euro pro Person.
Die Landesregierung hatte 2018 das Landesaufnahmeprogramm Schleswig-Holstein (LAP SH) für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, beschlossen, die nach Ägypten geflohen waren. Der besondere Fokus des Landesaufnahmeprogramms war auf die Aufnahme von Opfern gerichtet, die traumatisierende Gewalterfahrung erleben mussten.
Aufgrund von Vorschlägen des UNHCR hatten in den vergangenen Jahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes in Kairo besonders bedrängte Flüchtlinge befragt und ermittelt, ob sie den Kriterien des LAP entsprechen. Nach Sicherheitsbefragung durch Sicherheitskräfte des Bundes und eingehender medizinischer Untersuchung erfolgte die Ausreise aus Ägypten.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes haben unter zum Teil sehr schwierigen Bedingungen in Kairo eine hervorragende Arbeit geleistet. Für diesen Einsatz möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Mein Dank gilt genauso den aufnehmenden Kommunen im Land, die mit ihrer Bereitschaft einen entscheidenden Beitrag zur Integration leisten“, so die Ministerin.
Während des Aufenthalts in der Landesunterkunft wurden und werden die Corona-Quarantäneregeln beachtet, zugleich gibt es ein Impfangebot.