Ostholstein – Zum landesweiten Ausschwärmtag der Grünen-Landtagsfraktion mit dem Schwerpunkt „klimaneutrales Industrieland“ war Landtagsabgeordnete Bina Braun zu Besuch in Ostholstein.
In Großenbrode besuchte die grüne Landtagsabgeordnete gemeinsam mit dem Kreisverbandssprecher Reimo Schaaf und dem Kreistagsabgeordneten Falko Siering die Pektin-Produktionsanlage von CP Kelco. Geschäftsführer Sönke Schweiger stellte den Grünen den 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählenden Betrieb vor.
Das Werk existiert seit circa 1950 in Großenbrode und stellt für die Lebensmittelindustrie, den Lebensmittelzusatzstoff Pektin aus Resten von Zitronen, Orangen und Zuckerrüben her. Der Herstellungsprozess ist sehr energieintensiv und derzeit wird die hierzu notwendige Energie größtenteils aus Erdgas gewonnen.
CP Kelco hat bereits Konzepte in der Schublade, die bis zu 80 Prozent der derzeitigen Treibhausgasemissionen einsparen würden. Hierzu würde man gern auf Strom als Hauptenergieträger umrüsten. Allerdings hat der im internationalen Vergleich hohe Strompreis in Deutschland zur Folge, dass sich die Investitionen zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirtschaftlich darstellen lassen.
Eine weitere Herausforderung ist die eher industrieschwache Region Ostholstein, die vornehmlich durch den Tourismus geprägt ist. Dies führt zu hohen Lebenshaltungskosten in der Region, dies erschwere es, junge Menschen an den Standort zu binden. So musste ein Ausbildungsvertrag wieder aufgelöst werden, da keine bezahlbare Wohnung in der Region zu finden war. „Das zeigt, wie wichtig unser Ansatz ist, auch im ländlichen Raum bezahlbaren Wohnraum zu schaffen!“ Sagt Bina Braun.
Danach ging es weiter nach Heiligenhafen zu einem Treffen mit Bürgermeister Kuno Brandt, Bauamtsleiter Roland Pfündl und dem Sprecher des grünen Ortsverbandes Jörn Brauer. Bina Braun ließ sich die Sturmflutschäden im Hafen und an der Küste zeigen.
Hier gilt es den Küstenschutz, so schnell es geht, wieder zur ertüchtigen. „Das Land wird hier unterstützen und stellt Geldmittel für den Wiederaufbau zur Verfügung. Wichtig ist aber auch, dass der Bund sich ebenfalls an den Kosten beteiligt. Es war eine Jahrhundert-Sturmflut, aber es wird vermutlich keine 100 Jahre dauern, bis wir wieder mit solchen Hochwasserereignissen konfrontiert sind. Wir müssen unsere Küsten auf diese Entwicklung vorbereiten.“, so die Abgeordnete.
Anschließend blieb noch ein wenig Zeit, sich mit den Sprechern und Sprecherinnen der umliegenden grünen Ortsverbände auszutauschen, bevor es weiterging zu einem Besuch der Bürgermeisterin Kathrin Engeln in Bad Schwartau. In der grünen Landtagsfraktion ist Bina Braun für Ostholstein zuständig, daher ist es ihr ein großes Anliegen, den Kontakt zur Kommunalpolitik vor Ort intensiv zu pflegen.