Foto: Arno Reimann
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Lübeck – Mit einer positiven Bilanz beenden Stadt und Polizei die 2019 gebildete Sicherheitspartnerschaft (SiPa). Die zentralen Ziele, wie die nachhaltige Auflösung der offenen Drogenszene am Krähenteich in der Hansestadt Lübeck, die Berücksichtigung der sozialen Belange der Bürgerinnen und Bürger und der suchtgefährdeten und suchtkranken Menschen, zum Beispiel durch die bedarfsgerechte Anpassung von sozialen und gesundheitlichen Hilfsangeboten und die Verhinderung der Etablierung der Drogenszene an anderer Stelle, wurden erfolgreich umgesetzt.

Über den Kommunalpräventiven Rat bleiben die Netzwerkpartner weiterhin im Austausch. Sowohl bestehende als auch neue Themen können hierüber eingebracht, sowie bei Bedarf anlassbezogen erneute Arbeitsgruppen gebildet werden.

„Die erfolgreiche Zielerreichung der Sicherheitspartnerschaft markiert einen wichtigen Schritt in unserer Verantwortung für eine sichere und inklusive Stadt. Gemeinsam schaffen wir einen Raum für Suchterkrankte mit mehr Verständnis, Hilfe und die Chance auf ein besseres Leben. Mein Dank gilt allen Netzwerkpartnern und Beteiligten. Nur aufgrund der engen und kooperativen Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren, konnte die neue Begegnungsstätte realisiert und der Suchtkonsum an anderen Stellen in der Stadt entschärft werden. Die aufgebauten Verbindungen und Kontakte sorgen heute für kurze Wege, sodass auftretende Probleme schnell erkannt und thematisiert werden können“, zieht Bürgermeister Jan Lindenau Bilanz.

Der Leiter der Polizeidirektion Lübeck, Leitender Polizeidirektor Bernd Olbrich ergänzt: „Unsere gemeinsamen Ziele sind erreicht. Der Schlüssel zu diesem Erfolg waren die kontinuierliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten und insbesondere das sensible Abstimmen von sicherheitsgeprägten und sozialen Maßnahmen. Um die Etablierung einer offenen Drogenszene auch künftig zu verhindern, wird die Polizei die Lageentwicklung weiterhin beobachten und entsprechend reagieren.“

„Die Sicherheitspartnerschaft endet mit einem Erfolg gleich auf mehreren Ebenen: Die Drogendealer wurden erfolgreich bekämpft, den Suchtkranken kann jetzt besser geholfen werden, das Sicherheitsgefühl der Menschen insbesondere am Krähenteich ist deutlich verbessert. Zudem konnte der ehemalige Szenetreff durch Umbaumaßnahmen in einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität verwandelt werden“, ergänzt Innensenator Ludger Hinsen. „Polizei, Ordnungsamt und Hilfsorganisationen werden die effektive Zusammenarbeit nun im Kommunalen Präventionsrat fortsetzen.“

Neue Begegnungsstätte hat sich etabliert

Mit Eröffnung der neuen Begegnungsstätte Auf der Wallhalbinsel unterhalb der Marienbrücke im März 2023 wird suchtgefährdeten und suchtkranken Menschen jetzt eine Alternative zu öffentlichen Plätzen geboten. „Es freut mich sehr, dass mit der Inbetriebnahme der Begegnungsstätte die Ziele der Sicherheitspartnerschaft erreicht und somit ein großer Meilenstein nach vielen Jahren gemeinsamer Arbeit umgesetzt wurde. Mit dieser Einrichtung bieten wir nicht nur einen Ort der Unterstützung, sondern auch eine Perspektive für Menschen, die oft am Rande der Gesellschaft stehen“, so Sozialsenatorin Pia Steinrücke. „Ich danke allen Beteiligten, die daran mitgewirkt haben und zum weiteren Gelingen beitragen.“

AWO-Begegnungsstätte auf der Wallhalbinsel – Foto: AWO/oH

Die neue Begegnungsstätte tea & talk ist nicht nur ein Gebäude, sondern bietet den Menschen Raum für Begegnung, für Menschlichkeit, für Hoffnung und Perspektiven. Hier treffen sie auf Akzeptanz, können sich erholen, austauschen und Unterstützung erfahren. Parallel ist inzwischen ein Streetworkermobil im Einsatz, die Angebote und personellen Ressourcen insgesamt wurden verstärkt.

Die Begegnungsstätte wurde durch die städtische KWL GmbH errichtet. Im März 2024 konnte die KWL die finale Kostenfeststellung vornehmen. Der zeitliche Versatz zur Inbetriebnahme der Begegnungsstätte im März 2023 liegt in den noch erfolgten Restarbeiten sowie der erforderlichen Vorlage der Schlussrechnungen der beauftragten Firmen begründet. Die endgültige Kostenfeststellung weist Projektkosten in Höhe von 2.330.154,20 Euro aus und liegt damit rund 100.000 Euro unter dem vorherigen angesetzten Planungswert. Daraus ergibt sich eine monatliche Miete, die mit 12.945,30 Euro bei einer Mietlaufzeit von 15 Jahren rund 600 Euro niedriger ausfällt als geplant.

Alle Informationen zur Struktur, Organisation und Arbeit des Kommunalen Präventionsrat (KPR) sind online abrufbar unter www.luebeck.de/kpr

Das Thema wird am 3. Dezember 2024 im Ausschuss für Soziales behandelt.

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