Lübeck – Zu diversen Anrufen von vermeintlichen Polizeibeamten bei vornehmend älteren Menschen ist es am Montag (13.6.) im Lübecker Stadtgebiet gekommen. Angeblich sollten Angehörige einen tödlichen Unfall verursacht haben. Zur Abwendung einer Untersuchungshaft sollten Kautionen zwischen 10.000 Euro und 70.000 Euro bezahlt werden. Dank aufmerksamer Bankmitarbeiter konnte dies verhindert werden und die echte Polizei hinzugezogen werden.
Filiallaiterin und Bankmitarbeiterin wurden hellhörig
So erschienen am Montagnachmittag kurz nacheinander zwei ältere Frauen (83 und 87 Jahre alt) aus Lübeck in einer Bankfiliale Bei der Lohmühle, um höhere Bargeldsummen im fünfstelligen Bereich abzuheben. Der Filialleiter und eine Bankmitarbeiterin wurden darauf hellhörig und informierten die Polizei. Zu einer Geldauszahlung kam es nicht. In beiden Fällen wurden den Rentnerinnen ein durch einen Angehörigen verursachter Unfall vorgetäuscht. Um eine Haft zu umgehen, solle nun eine Kaution aufgebracht werden.
Bankmitarbeiterin verhinderte Auszahlung
Zuvor war eine 66-jährige Lübeckerin in einer Bankfiliale am Kaufhof erschienen und schilderte einen ähnlich gelagerten Sachverhalt. Auch hier war die Bankmitarbeiterin aufmerksam und verhinderte eine Auszahlung.
Falsches Taxi fährt vor…
Etwas energischer forderten die Anrufer von einer 78-jährigen Lübeckerin alles an Schmuck, Bargeld oder Gold, was sie aufbringen konnte. Nur dann würde man ihren Mann aus der Haft entlassen können. Sie sollte mit einem Taxi abgeholt und zum Amtsgericht Hamburg gefahren werden. Just, als das vermeintliche Taxi vorgefahren war, erschien auch der Ehemann an der Wohnanschrift. So flog der Betrug auf und das Ehepaar kam mit einem Schrecken davon.
Diverse weitere Vorfälle an einem Tag
Insgesamt kam es noch zu diversen weiteren Vorfällen am selben Tag. Zum Glück blieb es lediglich bei Versuchen, Bargeld konnte in keinem Fall erlangt werden. Mittlerweile gehen die Betrüger so energisch und überzeugend vor, dass die Geschädigten derart eingeschüchtert sind und trotz des Wissens über die Masche darauf hereinfallen. Die Polizei gibt daher aus aktuellem Anlass abermals folgende Präventionshinweise:
So verhalten Sie sich richtig
– Bürgerinnen und Bürger werden von Polizeibeamten generell nicht dazu aufgefordert, die Polizei unter einer anderen Rufnummer zurückzurufen.
– Die Polizei verlangt am Telefon nicht die Zahlung einer Kaution oder Herausgabe von Wertsachen, weder per Überweisung noch per persönlicher Abholung oder Aushändigung.
– Notieren Sie sich den Namen und Dienstort des anrufenden Beamten oder angeblichen Mitarbeiters und beenden Sie im Zweifel das Gespräch.
– Rufen Sie die/den Angehörige/n, die/der angeblich Verursacher eines Unfalls gewesen sein soll, an, um die Angaben zu verifizieren.
– Notieren Sie sich die Rufnummer Ihrer zuständigen Polizei neben dem Telefon.
– Rufen Sie die Polizei oder das Unternehmen über die Amtsnummer an und lassen Sie sich direkt mit dem namentlich genannten Beamten oder Mitarbeiter verbinden.
– Machen Sie am Telefon keine Angaben über persönliche Daten und Ihre persönlichen Verhältnisse. Insbesondere geben Sie keine sensiblen Daten, wie Kontoverbindungen, TAN-Nummern oder Passwörter weiter.