Foto: Arno Reimann
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Lübeck – Bei der Polizei wurden am Mittwoch (12.4.) gleich mehrere Betrugsfälle falscher Handwerker bekannt. Sowohl im Lübecker Stadtteil St. Jürgen als auch in Bad Schwartau täuschten bislang Unbekannte den Geschädigten einen Wasserrohrbruch vor und erschlichen sich auf diese Weise Zutritt in die Wohnungen. Hier erbeuteten sie neben Bargeld auch Schmuck.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge ereigneten sich mindestens zwei Vorfälle in der Kalkbrennerstraße und im Uranusweg. Die falschen Handwerker bewegten die Geschädigten jeweils durch mehrfaches Klingeln zum Öffnen der Tür und trugen hektisch vor, ins Haus zu müssen, um dringend einen Wasserrohrbruch zu beheben. Anschließend lenkte eine der Personen das Opfer ab, indem abwechselnd das kalte und warme Wasser im Badezimmer angestellt werden sollte.

Währenddessen gelangte die zweite Person ungehindert in die übrigen Wohnräume und entwendete insgesamt einen dreistelligen Bargeldbetrag. Anschließend flüchteten die Betrüger, bei denen es sich um einen Mann und eine Frau gehandelt hat, unerkannt. Noch am selben Abend wurde das Betrügerpaar, gegen 18 Uhr, durch einen weiteren Zeugen in der Nibelungenstraße gesichtet. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen verliefen jedoch erfolglos.

Die Lübecker Kriminalpolizei ermittelt und bittet um Hinweise unter der zentralen Rufnummer 0451-131 0.

Die Tatverdächtigen können wie folgt beschrieben werden:

1.) Weiblich, 165 Zentimeter groß, schulterlanges Haar, auffällig rosa lackierte Fingernägel, bekleidet mit einer Jeans und einem Kurzmantel

2.) Männlich, 175 Zentimeter groß, kräftige Statur, rundes Gesicht, dunkle Bekleidung

Gegen 12 Uhr kam es zu einer ähnlichen Tat im Kammannsweg in Bad Schwartau. Zwei angebliche Handwerker suchten die 83 Jahre alte Geschädigte auf und gaben auch hier vor, dass zwingend eine Leitungsüberprüfung infolge eines Wasserrohrbruches im Nachbarhaus erforderlich sei. Nachdem die Wohnungsnehmerin den Männern Einlass gewährte, wurde sie aufgefordert, dem jüngeren der beiden Tatverdächtigen im Badezimmer zu assistieren. Der ältere sollte angeblich zurück ins Nachbarhaus gegangen sein, um die Reparaturarbeiten fortzusetzen. Wie sich im Nachhinein jedoch herausstellte, hielt sich der Mittäter weiterhin in der Wohnung des Opfers auf, um nach Wertgegenständen zu suchen. Auch hier entkamen die falschen Handwerker unerkannt und erbeuteten wertvollen Schmuck sowie eine vierstellige Summe Bargeld.

In diesem Fall hat die Kriminalpolizei in Bad Schwartau ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und fragt: Wer hat am Mittwochmittag (12.4.) verdächtige Beobachtungen im nahen Umfeld des Kammannsweg  gemacht und kann zur Aufklärung des Tatgeschehens beitragen? Der erste Täter wird zwischen 170 und 175 Zentimeter und von korpulenter Gestalt beschrieben. Außerdem soll er dunkelbraunes, kurzes Haar gehabt haben und mit einer dicken, schwarzen Jacke bekleidet gewesen sein. Seine Begleitung sei deutlich jünger gewesen. Der Mann habe zudem eine schwarze Jacke getragen und seine Haare auffallend zurückgegelt. Hinweise nimmt die Polizei Bad Schwartau unter der Rufnummer 0451-220750 entgegen.

Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten in Lübeck und Bad Schwartau besteht, wird gegenwärtig geprüft.

Die Polizei möchte abermals warnen und gibt folgende Verhaltenshinweise:

– Lassen Sie nur Personen in die Wohnung, die Sie selbst beauftragt oder die sich im Vorwege angekündigt haben.

– Lassen Sie sich einen Firmenausweis zeigen und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel.

– Rufen Sie im Zweifelsfall vor dem Einlass der Person den regionalen Energieversorger an.

– Geben Sie keine Unterschriften an der Tür.

– Bewahren Sie keine größeren Bargeldsummen frei zugänglich in der Wohnung auf.

– Melden Sie Verdachtsfälle unverzüglich der Polizei!

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de

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