Lübeck – Die Travemünder Woche 2023 wurde am Sonntagabend (30.7.) mit dem großen Abschlussfeuerwerk beendet. Die Polizei zieht eine durchaus positive Bilanz und ist mit dem friedlichen Verlauf der Großveranstaltung zufrieden. Herausragende Einsatzanlässe wurden nicht verzeichnet.
Auch in diesem Jahr war die Polizeidirektion Lübeck mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Eutin durchgängig auf der Veranstaltungsfläche präsent und stand den Besucherinnen und Besuchern aus dem In- und Ausland als Ansprechpartner zur Verfügung.
Darüber hinaus leitete die Polizei im gesamten Zeitraum 40 Strafverfahren (2022: 48) ein. Die überwiegende Anzahl der begangenen Straftaten ereignete sich an den besucherstarken Wochenenden. Bei 14 dieser Taten handelte es sich um sogenannte Rohheitsdelikte (2022: 26), 7 Anzeigen erfolgten aufgrund des Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz (2022: 2). Es wurden 15 Platzverweise (2022: 25) wegen störenden Verhaltens ausgesprochen, wobei nur eine der Personen der polizeilichen Aufforderung nicht nachkam und in Gewahrsam genommen werden musste.
Zwei Besucher leisteten Widerstand gegen die eingesetzten Beamten (2022: 2). In einem Fall beabsichtigten die Einsatzkräfte, einer 44-jährigen Lübeckerin Hilfe zu leisten, nachdem sie stark alkoholisiert und desorientiert in der Straße Am Leuchtenfeld aufgefallen war. Diese lehnte die Unterstützung der Polizisten jedoch ab und verlieh ihrer Ablehnung noch Nachdruck, indem sie sie bespuckte und beleidigte.
Im zweiten Fall waren die Beamten zu einer körperlichen Auseinandersetzung im Bereich der Nordermole gerufen worden. Der 20-jährige Geschädigte aus Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) war während der Sachverhaltsaufnahme derart aggressiv, dass ihm ein Platzverweis ausgesprochen wurde. Nachdem er sich zunächst vom Veranstaltungsareal entfernte, kam er plötzlich noch aufgebrachter zurück. Zur Durchsetzung des Platzverweises sollte der junge Mann dem Lübecker Zentralgewahrsam zugeführt werden. Auf der Fahrt dorthin beleidigte er einen Polizisten, trat gezielt gegen dessen Knie und versetzte ihm zusätzlich einen Kopfstoß. Der Beamte erlitt leichte Verletzungen, blieb aber dienstfähig.
Die Zahl der alkoholbedingt aufgefallenen hilflosen Personen ist mit 13 Personen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (2022: 10). In allen Fällen konnten die (jungen) Erwachsenen in die Obhut Angehöriger gegeben werden.
Durch die Jugendschutzstreifen der Hansestadt Lübeck wurden auch in diesem Jahr wieder Kinder und Jugendliche gezielt auf ihr allgemeines Wohlbefinden angesprochen. Das Gesprächsangebot wurde sehr positiv aufgenommen. Besondere Auffälligkeiten gab es hierbei nicht.
Auch aus Sicht der Wasserschutzpolizei, die das Segelsportevent auf Trave und Ostsee begleitete, verlief die Veranstaltung ohne besondere wasserschutzpolizeiliche Lagen.
Die zur Travemünder Woche 2022 erstmals eingesetzte Fahrradstreife auf dem Priwall wurde auch in diesem Jahr in das Einsatzkonzept der Polizeidirektion Lübeck eingebunden. Beamte des 3. Polizeireviers zeigten sich während der zehn Veranstaltungstage als moderne Polizei, die durch den Einsatz von dienstlichen E-Bikes mobil und äußerst flexibel waren. Die Fahrradstreife kümmerte sich um polizeiliche und nicht-polizeiliche Themen, nahm Fundsachen an, fungierte als Fremdenführer für ortsunkundige Gäste und war vor allem eines: bürgernah.
Das Feedback der Bevölkerung war durchweg positiv, was unter anderem dazu beitragen wird, die Fahrradstreife zukünftig als festen Bestandteil in das Konzept des Veranstaltungsschutzes zu integrieren.
Besonders hervorzuheben ist, dass der sichere Ablauf und die effiziente Bewältigung der verschiedenen Einsatzlagen nicht zuletzt durch die gewohnt gute Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Ordnungsdienst, Mitarbeitern des Kinder- und Jugendschutzes, der Bundespolizei sowie dem Veranstalter gewährleistet werden konnte.