Lübeck – In der Nacht zum Donnerstag (16.6.) ereignete sich am Holstentorplatz ein Verkehrsunfall, bei dem ein Ampelmast beschädigt wurde. Der verursachende Fahrer flüchtete mit einem Pkw Golf und konnte wenig später im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Nord gestellt werden. Während der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Fahrzeugführer nicht nur alkoholisiert war und der Pkw zudem entwendet worden war.
Gegen 1 Uhr wurde ein 38-jähriger Lübecker, der sich in der Straße An der Untertrave aufhielt, auf ein lautes Knallgeräusch aus Richtung Holstentor aufmerksam. Kurz darauf fuhr ein VW Golf stadtauswärts davon. Durch die alarmierten Beamten des 1. Polizeireviers wurde schließlich festgestellt, dass der Mast der Fußgängerampel, die sich unmittelbar vor dem Holstentor auf der linken Seite in Fahrtrichtung Puppenbrücke befindet, stark beschädigt war. Außerdem befanden sich Fahrzeugteile und ein Kennzeichenschild am Ort des Geschehens, was schnell auf einen Verkehrsunfall hindeutete.
Fahndung mit mehreren Streifenwagen
Im Rahmen der Fahndung mit mehreren Streifenwagen konnte das erheblich beschädigte Fahrzeug wenige Minuten später in der Straße Rapsacker angetroffen werden. Eine vierköpfige Personengruppe befand sich außerhalb des Pkw und versuchte noch erfolglos, zu Fuß vor den Beamten zu flüchten. Um schließlich den verantwortlichen Fahrzeugführer der Gruppe identifizieren zu können, wurde ein Diensthund eingesetzt. Mit Hilfe eines Geruchsvorhalt führte die Spur zu einem 20 Jahre alten Mann aus Köln.
Atemalkoholtest ergibt 0,8 Promille
Ersten Erkenntnissen zufolge befuhr dieser mit einem VW Golf mit Backnanger Kennzeichen (Baden-Württemberg) die Holstenstraße in Fahrtrichtung Holstentorplatz, kam nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Lichtzeichenanlage für Fußgänger. Umsetzte sich der junge Fahrer unerlaubt vom Unfallort ab. Während der Befragung des Golf-Fahrers erlangten die Beamten Hinweise auf den Konsum von Alkohol und bewusstseinserweiternden Substanzen. Ein Atemalkoholtest erreichte einen Wert von 0,8 Promille. Zudem reagierte ein Drogenvortest positiv auf Kokain und THC. Der Kölner ist außerdem nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis.
Bei der Überprüfung des VW Golfs stellten die Polizisten zusätzlich fest, dass an dem Pkw falsche Kennzeichen montiert waren und das Fahrzeug vor wenigen Tagen in Nordrhein-Westfalen entwendet wurde. Bei der Durchsuchung des Innenraumes fanden die Beamten eine Machete sowie CS-Gas auf. Die Gegenstände wurden entsprechend beschlagnahmt. Abschließend wurde der Pkw zum Zweck der Eigentumssicherung eingeschleppt.
Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 10.000 Euro.
Umfangreiches Ermittlungsverfahren
Ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs, des unerlaubten Entfernens vom Unfallort, des Führens eines Kfz ohne erforderliche Fahrerlaubnis sowie des besonders schweren Falls des Diebstahls und der Urkundenfälschung wurden eingeleitet. Zudem wird wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.