Lübeck – Im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt am frühen Mittwochmorgen (30.12.) ist noch am späten Abend des 30.12. ein Tatverdächtiger festgenommen worden, der heute am späten Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt wird.
Wie die Staatsanwaltschaft Lübeck und die Polizeidirektion in einer gemeinsamen Medieninformation mitteilen, war am 30.12. in der Adolfstraße in Lübeck St. Getrud von Anwohnern ein schwer verletzter Mann aufgefunden worden. Er verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus verstarb. Der 38-jährige Lübecker ist durch drei Schussverletzungen getötet worden.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen war er mit einem Bekannten durch ein Kellerfenster in ein Einfamilienhaus in der Straße Am Burgfeld eingestiegen. Das Haus scheint dem äußeren Erscheinungsbild nach bereits seit geraumer Zeit leer zu stehen und zu verfallen und hatte aus dem Grund offenbar die Neugierde der Männer geweckt. Im 2. Obergeschoss des Hauses trafen die beiden dann für sie überraschend mutmaßlich auf den 57-jährigen Bewohner des Hauses. Dieser erschreckte die Eindringlinge, die daraufhin die Flucht ergriffen.
Nach bisherigen Erkenntnissen verfolgte der 57-jährige die Männer. Der Begleiter des Getöteten konnte als erster aus dem Haus flüchten. Auch dem 38-jährigen gelang es noch, das Haus zu verlassen, auf ihn wurden jedoch drei Schüsse aus einer scharfen Schusswaffe abgegeben und er brach aufgrund der erlittenen Verletzungen im Bereich der angrenzenden Adolfstraße zusammen. Nach dem Ergebnis der Obduktion wies das Opfer drei Schussverletzungen im Rücken auf, denen es erlag.
Im Rahmen der Durchsuchung des Hauses am Abend des 30.12.2020 konnte der Tatverdächtige 57-jährige auf dem Dach des Hauses widerstandslos festgenommen werden. Er hatte eine Pistole in Reichweite neben sich auf dem Dach liegen gehabt. Im Haus wurden zwei weitere Schusswaffen, ein Revolver und eine Langwaffe gefunden. Der Mann verfügte über die erforderliche waffenrechtliche Erlaubnis für alle drei Waffen.
Die Durchsuchung wurde heute Morgen mit Spezialkräften des Kampfmittelräumdienstes fortgeführt, da gestern Abend in dem Haus unter anderem Munitionskisten festgestellt worden waren. Es wurde heute eine Handgranate aufgefunden, weitere Erkenntnisse liegen noch nicht vor.
Der Beschuldigte wird am späten Nachmittag des heutigen Tages dem Haftrichter am Amtsgericht Lübeck vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft hat den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls wegen des dringenden Verdachts des Totschlags und des Haftgrundes der Fluchtgefahr gegen den 57-jährigen beantragt.
Der Beschuldigte lässt sich zu dem Tatvorwurf bislang nicht ein.