Ratekau – Straftaten zum Nachteil älterer Menschen häufen sich. Oftmals nutzen die Kriminellen die Gutgläubigkeit und Unachtsamkeit ihrer Opfer aus. Die Polizei in Ratekau will dem entgegenwirken und initiierte daraufhin eine Präventionsveranstaltung für Seniorinnen und Senioren, die die Ortsverbände der Gemeinden Ratekau und Sereetz gemeinschaftlich organisierten.
In der Mensa der Ratekauer Cesar-Klein-Schule gab es am 7.8. eine durch den Sozialverband organisierte Präventionsveranstaltung. 80 Seniorinnen und Senioren kamen der Einladung nach und ließen sich bei Kaffee und Kuchen über die wichtigsten Verhaltensweisen zur Vermeidung von Betrugsdelikten und Taschendiebstählen unterrichten.
Die Notwendigkeit hierzu sah der Leiter der Polizeistation Ratekau Kai-Oliver Braß. Nicht nur durch Betrugsmaschen, wie Enkeltrick, Falsche Polizeibeamte und Schockanrufe stieg die Zahl der Geschädigten. Auch in Supermärkten und auf den davorliegenden Parkplätzen wurden immer wieder Handtaschendiebstähle bekannt. Kai-Oliver Braß wendete sich kurzerhand an die Gemeinde Ratekau und sprach sich dann mit den Ortsverbänden ab, die die Organisation der Veranstaltung in die Hand nahmen.
Als Referenten wurden Elke Ahlering vom Weißer Ring e.V.. Michael Bergmann, Präventionsbeauftragter der Polizeidirektion Lübeck sowie Michael Ohle als Sicherheitsberater für Senioren (SfS) eingeladen. Michael Bergmann führte in seiner Begrüßung gleich zutreffend aus: „Wann immer ein angeblicher Polizeibeamter, Staatsanwalt oder Richter bei Ihnen anruft und Geld verlangt, dürfen sie sofort davon ausgehen, dass jemand sie betrügen möchte. Die Polizei nimmt kein Geld von Ihnen an und wenn wir alle das verinnerlicht haben, sind wir schon ein großes Stück weiter.“
Michael Ohle, der zum Team der ehrenamtlichen SfS der Polizeidirektion Lübeck gehört, ging dann auf weitere Betrugsmaschen ein. Hier ging es hauptsächlich um mögliche Gefahren vor dem PC, in den sozialen Medien, Gewinnversprechen, Homebanking, oder auch die kleinen betrügerischen Verkäufe und Abonnements, die über unsere Handyrechnungen eingezogen werden, obwohl man diese ganz leicht durch die Einrichtung einer sogenannten Drittanbietersperre verhindern kann.
Elke Ahlering berichtete über die Möglichkeiten des Opferschutzes und präsentierte den Weißer Ring e.V., für den sie seit einem Jahr als Präventionsbeauftragte in Ostholstein zuständig ist.
Zahlreiche Fragen aus dem Publikum rundeten die gelungene Veranstaltung ab.
Die Polizei erinnert wiederholt an folgende Verhaltensweisen:
– Die Polizei verlangt am Telefon niemals Überweisungen auf ein Konto oder die Übergabe von Bargeld. Sagen Sie das dem Anrufer und Sie werden feststellen, dass der Anruf sehr schnell beendet wird.
– Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über persönliche Lebensverhältnisse, persönliche Daten oder Ihre finanzielle Situation.
– Bewahren Sie möglichst keine größeren Bargeldbeträge zu Hause auf.
– Sprechen Sie mit Angehörigen oder Vertrauten über verdächtige Erlebnisse.
– Lassen Sie sich den vollständigen Namen eines anrufenden Polizisten sowie dessen Dienstort und Rückrufnummer geben und legen Sie dann auf. Wählen Sie die Nummer selbst und drücken nicht die Rückruftaste. Im Zweifel kontaktieren Sie die Polizei über 110 oder die nächstgelegene Polizeidienststelle und hinterfragen dort den Anruf.