Lübeck – Die Polizei wird dem Auftreten verfeindeter Rockergruppierungen und deren in die Öffentlichkeit ausstrahlende Machtdemonstrationen und Gewalttaten entschlossen entgegentreten. Aufgrund einer Reihe von Ereignissen in der Hansestadt Lübeck und dem Kreis Ostholstein, insbesondere im August und September 2020, ist die Bekämpfung der Rockerkriminalität ein Schwerpunkt der Polizeidirektion Lübeck.
Leitender Polizeidirektor Norbert Trabs: „Die Polizei duldet im Rahmen der ´Null-Toleranz-Strategie´ des Landes Schleswig-Holstein keine Rechtsverstöße und keine Machtdemonstrationen von rivalisierenden Rockergruppierungen. Daher agiert sie bei Einsatzanlässen mit Rockerbezug konsequent und mit angemessen hohem Personaleinsatz. Meine Aussage – die Bürgerinnen und Bürger sollen sich angstfrei im öffentlichen Raum bewegen können – gilt“.
Zur Bearbeitung dieses Themas hat die Polizeidirektion Lübeck eine Besondere Aufbauorganisation „Rocker“ eingerichtet. Die Leitung wurde dem Leiter des Führungsstabes, Kriminaldirektor Hans-Jürgen Köhnke, übertragen. Ziel ist es unter anderem, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und das Sicherheitsempfinden zu unterstützen. Machtdemonstrationen und gewalttätige Auseinandersetzungen sollen verhindert und jegliche Regel- und Rechtsverstöße durch Anhänger von Rockergruppierungen konsequent geahndet werden. „Dazu gehört auch eine Vernetzung aller nichtpolizeilichen Behörden, um mögliche Rechtsverstöße allumfassend ahnden zu können. Bei einem ersten Treffen am vergangenen Dienstag (8.9.) wurde die Zusammenarbeit im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes erörtert“, so Norbert Trabs.
Auch am Donnerstagabend (10.9.) wurden zwei Männer in Bad Schwartau kontrolliert, die dem Rockermilieu zugeordnet werden. Die Beamten fanden bei dem 44-jährigen Fahrer des Pkw ein Einhandmesser und ein sogenanntes Tierabwehrspray. Im Fahrzeug stellten die Beamten einen Teleskopschlagstock, eine Schutzweste, sowie eine Wollmütze mit Seh- und Atemschlitzen sicher. In der Mittelkonsole wurde in einer Geldbörse Bargeld im mittleren vierstelligen Bereich gefunden und sichergestellt. Ob das Geld einer Straftat zugeordnet werden kann, wird zurzeit überprüft. Mögliche Hinweise erbitten die Ermittler unter der Rufnummer 0451-1310. Bei dem 32-jährigen Beifahrer wurden keine verbotenen Gegenstände gefunden. (PM Pol)