Stockelsdorf – Kürzlich trafen sich der Bürgervorsteher der Gemeinde Stockelsdorf, Manfred Beckmann, Bürgermeisterin Julia Samtleben, Gemeindewehrführer Lars Schöppich, der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Stockelsdorf Christoph Dornheim, der Leiter der Polizeistation Stockelsdorf Jörg Burmester und der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Stockelsdorf Björn Lüth im Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Stockelsdorf am Bohnrader Weg 4A.
Hintergrund war die von den Stiftungen der Sparkasse Holstein, der Bürger-Stiftung Ostholstein sowie der Bürger-Stiftung Stormarn initiierte Aktion „Respekt für Retter“. Diese Aktion zielt darauf ab, Einsatzkräften Respekt, Wertschätzung und Dankbarkeit entgegenzubringen. Die Schirmherrschaft der Aktion haben die Kreispräsidentin des Kreises Ostholstein, Petra Kirner und der Kreispräsident des Kreises Stormarn, Hans-Wemer Harmuth inne.
Zu dem Treffen am Bohnrader Weg hatte Wehrführer Christoph Domheim geladen. Er möchte diese Aktion unterstützen und hat auch den Bürgervorsteher und die Bürgermeisterin ausdrücklich um die Unterstützung der Gemeinde Stockelsdorf gebeten.
In den vergangenen Jahren ist es in Deutschland zunehmend zu Vorfällen an Einsatzstellen gekommen. Die schlimmsten Fälle waren wohl die Hinterhalte in der Silvesternacht 2022/23, bei denen Einsatzkräfte gezielt in Hinterhalte gelockt worden waren. Aber auch vermeintlich einfache Behinderungen von Rettungskräften an Einsatzorten durch Unverständnis, Missachtung von Absperrung und Straßensperren, Filmen, Fotografieren, Fabeleien, kurzum, insgesamt das fehlende Verständnis für die Sicherheit an der Einsatzstelle von Passanten und Autofahrern, kommt nicht nur in Berlin und Köln vor, sondern auch in kleineren Gemeinden wie Stockelsdorf.
Alle Beteiligten konnten schon von Situationen berichten, bei denen zum Beispiel Autofahrer Straßensperrung bei Unfällen nicht akzeptieren wollten, verlangen, das geparkte Rettungsfahrzeuge beiseite gefahren werden, damit der oder diejenige rechtzeitig zur Arbeit käme, obwohl ein Einsatzgeschehen vorhanden war und alle bekräftigten auch, dass der Ton insgesamt rauer geworden ist.
Gerade bei ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, wie Feuerwehrleuten und dem Technischen Hilfswerk sowie bei reinen Rettern, Sanitätern und Ärzten ist diese Verhaltensweise absolut unverständlich und in keinster Weise zu akzeptieren.
Im Rahmen der Diskussion der Beteiligten äußerte Jörg Burmester, Leiter der Polizeistation, dass der Ton an den Einsatzstellen durchaus rauer geworden ist, insbesondere im Straßenverkehr, und es den Beteiligten manchmal nicht klar zu sein scheint, dass in den Uniformen an den Einsatzorten Menschen stecken.
Bürgermeisterin Julia Samtleben zu der Aktion: „Ich begrüße dieses besondere Engagement der Sparkassen-Stiftungen und der Bürger-Stiftungen und danke Frau Kreispräsidentin Kirner und Herrn Kreispräsident Harmuth für ihre Schirmherrschaft. Ich glaube man kann nicht oft genug auf diese Situation aufmerksam machen und immer wieder auf die besondere Gefahr gerade an Einsatzorten hinweisen. Immer wieder kommt es dazu, dass Passanten filmen, um mögliche Inhalte hochzuladen und damit Clicks zu generieren.
Gerade bei Kindern und Jugendlichen sollte dazu das Bewusstsein geschärft werden, dass dies nicht nur datenschutzrechtlich und persönlichkeitsrechtlich bedenklich ist, sondern einfach eine extreme Gefahr für alle Beteiligten bedeuten kann. Ganz besonders danke ich natürlich unseren Retterinnen und Rettern, die tagtäglich für uns im Einsatz sind!“
Zu der Aktion wurde begleitend eine Kampagnen-Homepage eingerichtet, die unter www.respekt-fuer-retter.de zu finden ist. Hier schildern Haupt- und Ehrenamtliche, was sie sich wünschen, erwarten und wie sie sich fühlen und was sie denken. „Ich hoffe, dass diese tolle Aktion dazu beiträgt, dass solche Situationen in Zukunft der Vergangenheit angehören“, so Manfred Beckmann, Bürgervorsteher.
Die Gemeinde Stockelsdorf plant, neben dem präsenten Aufsteller am Bohnrader Weg bei der Feuerwehr Stockelsdorf auch an anderen zentralen Orten der Gemeinde – wie der Kreuzung Marienburgstraße und im Ortseingang an der Kreuzung Ravensbusch – große Plakatwände, um das Bewusstsein für unsere Retter mit Herz zu stärken.