Malente – Die Polizei hat am Pfingstmontag (24.5.) in Malente einen 37-jährigen Mann festgenommen. Nach derzeitigem Sachstand soll der Ostholsteiner am Morgen in der Kellerseestraße mit seinem SUV gezielt auf drei Personen zugefahren sein und versucht haben, sie zu überfahren. Die Mordkommission der Lübecker Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Lübeck haben die Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen.
Gegen 8.25 Uhr fiel der 37-Jährige mit seinem Mercedes-Geländewagen mehreren Zeugen in der Kellerseestraße auf. In diesem Bereich soll der Mann zunächst mit stark überhöhter Geschwindigkeit die dortige Schotterstraße entlang des Kellersees befahren haben. Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll er dabei auch gezielt über den Gehweg auf eine dreiköpfige Personengruppe zugefahren sein und versucht haben, sie zu überfahren. Ein Mann (31) konnte dem herannahenden Fahrzeug durch einen Sprung zur Seite im letzten Moment ausweichen, ein weiterer Mann (33) und dessen Ehefrau (34) brachten sich hinter ihrem dort geparkten Fahrzeug in Sicherheit. Durch seine Fahrweise beschädigte der Mann mutmaßlich auch einen Begrenzungspfeiler und ein Fahrzeug in einer Sackgasse. Schließlich zog er sich in sein Haus in der Kellerseestraße zurück.
Aufgrund von Hinweisen, dass der 37-jährige Mann im Besitz von Waffen sei, wurde der Bereich um das Haus großräumig abgesperrt und es wurden aus Sicherheitsgründen Einsatzkräfte des Spezialeinsatzkommandos Schleswig-Holstein hinzugezogen. Diese konnten den Ostholsteiner gegen 12.20 Uhr in seinem Haus vorläufig festnehmen. Da er sich augenscheinlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, wurde er zunächst einer Fachklinik zugeführt. In dem Gebäude stellten die Beamten eine Vielzahl von Hieb-und Stichwaffen sicher.
Das Kommissariat 1 der Lübecker Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Lübeck haben die Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Totschlags aufgenommen.
Nach vorläufiger Einschätzung eines von der Staatsanwaltschaft hinzugezogenen psychiatrischen Sachverständigen leidet der Beschuldigte unter einer psychischen Erkrankung und es sind dringende Anhaltspunkte dafür vorhanden, dass seine Schuldfähigkeit zumindest erheblich vermindert war. Auch gehe krankheitsbedingt die Gefahr weiterer erheblicher rechtswidriger Taten von ihm aus.
Die Lübecker Staatsanwaltschaft hat daher die einstweilige Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt. Der Ostholsteiner wird noch am Dienstagnachmittag (25.5.) dem Haftrichter am Amtsgericht Oldenburg vorgeführt werden.
Vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen sucht die Lübecker Mordkommission weitere Zeugen oder gegebenenfalls auch Geschädigte, denen der 37-jährige Mann oder sein Geländewagen am gestrigen Montag und in den Tagen zuvor im Bereich Malente aufgefallen ist. Sachdienliche Hinweise nehmen die Beamten unter der zentralen Telefonnummer 0451-1310 entgegen. (PM Staatsanwaltschaft Lübeck & Polizeidirektion Lübeck und Ostholstein)