Ostholstein – Die Kriminalitätsentwicklung im Kreis Ostholstein verzeichnet einen Rückgang der Fallzahlen auf einen historischen Tiefstand. Im Jahr 2020 wurden 11.715 Straftaten im Rahmen der Polizeilichen Kriminalstatistik registriert. Nach dem geringfügigen Anstieg im Jahr 2019 auf 12.709 bekannt gewordene Straftaten ist nunmehr ein historischer Tiefstand erreicht. Die Gesamtanzahl der Taten hat sich um 994 Taten (entspricht 7,8 Prozent) reduziert. Auf Landesebene ist die Zahl der Straftaten von 183.445 auf 173.929 um 5,19 Prozent zurückgegangen. Damit fällt der Rückgang der Fallzahlen im Kreis Ostholstein noch deutlicher aus als im Landesdurchschnitt. Die Aufklärungsquote liegt mit 54,6 Prozent leicht unter der des Vorjahres (55,4 Prozent) und damit auch leicht unter dem Landesdurchschnitt von 55,8 Prozent.
Im Jahr 2020 wurden 297 Menschen im Kreis Ostholstein Opfer von Partnerschaftsgewalt. Das sind 32 weniger als im Jahr 2019. Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre, so handelt es sich um die niedrigste Anzahl an Opfern. (2019: 329 / 2018: 323 / 2017: 325 / 2016: 322) Auch hier sind keine besonderen Auswirkungen der Corona-Pandemie und ihrer Folgen abzuleiten.
Anzumerken ist: Die in der PKS ausgewiesene Partnerschaftsgewalt entspricht nur bedingt den Zahlen zur häuslichen Gewalt, die auf der Eingangsstatistik basieren und anderen Erfassungs- und Auswertungskriterien unterliegen.
Für alle Zahlen gilt: Die Dunkelziffer bei Partnerschaftsgewalt ist jedoch sehr hoch.
Bilanzierend sagt der Behördenleiter der Polizeidirektion Lübeck, der Leitende Polizeidirektor Norbert Trabs: „Die Kriminalitätsbelastung in Lübeck und Ostholstein ist auf einem historischen Tiefstand angelangt. Neben den Auswirkungen der Coronasituation zeigen Maßnahmen wie die Bekämpfung der offenen Drogenszene im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft in Lübeck nachhaltige Wirkung. Weiterhin besondere Beachtung muss der Bereich der häuslichen Gewalt und des Stalkings finden. Neben den offiziellen Zahlen ist hier ein hohes Dunkelfeld anzunehmen. Seitens der Polizeidirektion haben wir seit Jahren auf den Revieren speziell qualifizierte Ermittler und beim Sachgebiet – Prävention – eine Beamtin als Beauftragte für häusliche Gewalt und Stalking benannt. Mit Sorge betrachte ich auch die Entwicklung bei den Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamtinnen und -beamte.“ (PM Polizei)