Kisdorf – Mit dem Stichwort FEU G (Feuer-größer als Standard) wurde die Freiwillige Feuerwehr Kisdorf unter der Leitung von Wehrführer Lars Lohse am Mittwoch (13.10.) um 20.15 Uhr zu einem Dachstuhlbrand in die Straße „Rugenvier“ alarmiert. Durch die Kooperative Regionaleitstelle West wurde ebenfalls die Freiwillige Feuerwehr Kaltenkirchen parallel alarmiert, um zeitnah ein Hubrettungsmittel an die Einsatzstelle zu bekommen. Bereits auf der Anfahrt war das Ausmaß des Feuers erkennbar und der Einsatzleiter entscheid sich umgehend, die Ortswehr aus Henstedt mit einer zweiten Drehleiter an die Einsatzstelle zu bekommen und die Alarmstufe auf „FEU3“ (Feuer- 3 Löschzüge) zu erhöhen.
Bei dem Objekt handelt es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb mit angeschlossener Wohneinheit. In den betroffenen Stallungen befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruches keine Tiere, die Bewohner konnte das Objekt eigenständig verlassen. In der Spitze wurden sieben handgeführte Strahlrohre, zwei Wenderohre und ein Wasserwerfer eingesetzt, um den Flammen Herr zu werden. Das größte Problem an der Einsatzstelle gerade in der Initialphase lag in der Wasserversorgung.
Die Wasserversorgung musste mit 4000 Meter B-Schläuchen aufgebaut werden, um die Einsatzkräfte am Brandobjekt mit Wasser zu versorgen. Zwischenzeitlich wurde der Wasserdruck durch den Versorger erhöht. Ein Innenangriff war kaum möglich, sodass sich die Maßnahmen darauf konzentrierten das Feuer von außen zu bekämpfen. Im frühen Einsatzverlauf griff das Feuer vom Stall auf das Wohngebäude über. Eine Öffnung des Daches war nötig, um das Feuer im Wohngebäude weiterhin effektiv zu bekämpfen.
Um das im Stall gelagerte Stroh zu entfernen, wurde ein Bagger an die Einsatzstelle geordert damit dieses auf einer anliegenden Koppel abgelöscht werden konnte.
Die Bevölkerung wurde mittels der Warn-App „Nina“ aufgrund der starken Rauchentwicklung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Alarmstufe wurde in der Nacht noch einmal auf „FEU4“ (Feuer- 4 Löschzüge) erhöht, um bei diesem kräftezehrenden Einsatz die Atemschutzgeräteträger auszutauschen.
Um 3.42 Uhr konnte der Leitstelle „Feuer aus“ gemeldet werden. Nun galt es noch Nachlösch- und Aufräumarbeiten durchzuführen. Insgesamt dauerte dieser Einsatz über 11 Stunden an und mehr als 140 Einsatzkräfte waren an diesem Einsatz beteiligt.
Am Donnerstagmorgen konnte die Einsatzstelle in Kisdorf um 7 Uhr an die Polizei übergeben werden und die letzten Einsatzkräfte rückten ein.
Gegen 10 Uhr wurde die Feuerwehr Kisdorf erneut zur Einsatzstelle alarmiert, um das Brandobjekt auf letzte Glutnester zu durchsuchen und diese abzulöschen. Verletzt wurde bei diesem Einsatz niemand.
Zur Brandursache und Schadenshöhe können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden.
Foto: Feuerwehr/oH