Klein Rönnau – Am Sonnabend (25.5.) gegen 23.57 Uhr gingen in der Kooperativen Regionalleitstelle West die ersten Notrufe über einen Gebäudebrand in der Eutiner Straße in Klein Rönnau ein. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich weitere Anrufer über den Notruf 112 und bestätigten die Lage: Vollbrand.
Da es sich bei dem Gebäude um eine Wohnanlage mit mehreren eigenständigen Zimmern und Wohnungen handelte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestätigt werden, dass alle Bewohner das Gebäude bereits verlassen haben. Aus diesem Grund erhöhte die Einsatzleitung das Einsatzstichwort auf „FEU 2 Y“ (Feuer, zwei Löschzüge, Menschenleben in Gefahr). Innerhalb der Erkundung und durch die Befragung der Bewohner ergab sich, dass alle 18 Bewohner das Gebäude bereits selbstständig und unverletzt verlassen konnten.
Durch die neuen Erkenntnisse konzentrierte sich die Feuerwehr ausschließlich auf die Brandbekämpfung sowie den Schutz der umliegenden Gebäude. In der Spitze waren mehrere handgeführte Strahlrohre, ein Wasserwerfer sowie das Wenderohr der Drehleiter zur Brandbekämpfung im Einsatz. Ein Angriffstrupp im Innenangriff konnte noch einen Hamster lebend retten, bevor der Innenangriff abgebrochen werden musste.
Infolge der vielen brennbaren Materialien sowie des Windes kam es zu einer starken Rauchentwicklung in Klein Rönnau, Stipsdorf, Klein Gladdebrügge sowie umliegende Straßenzüge in Bad Segeberg. Infolgedessen wurde um 0.16 Uhr eine Warnung über das Modulare Warnsystem über zum Beispiel die WarnApp NINA an die Bevölkerung herausgegeben, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Diese Warnmeldung konnte um 4.05 Uhr zurückgenommen werden.
Um 0.21 Uhr wurde das Einsatzstichwort aufgrund der schnellen Brandausbreitung auf „FEU 3“ (Feuer, drei Löschzüge) und im weiteren Einsatzverlauf auf schlussendlich „FEU 5“ (Feuer, fünf Löschzüge) erhöht.
Da das Hydrantennetz in dem betroffenen Bereich schnell erschöpft war, mussten die Löschmaßnahmen zeitweilig heruntergefahren und stellenweise sogar ganz gestoppt werden. Durch die weiteren nachgeforderten Kräfte wurde eine Löschwasserversorgung aus der rund 560 Meter entfernten Trave sowie über einen entfernten Hydranten an der Bundesstraße sichergestellt.
Zur Unterstützung aus der Luft wurde die Teileinheit Drohne angefordert, um sich ein Bild von oben zu machen. Infolge der Brandbekämpfung und Materialermüdung kam es immer wieder zu Teileinstürzen des Dachstuhls und verdeckte so den Einblick über die Drehleiter.
Gegen 3.51 Uhr konnte die Rückmeldung gegeben werden, dass das Feuer bis auf wenige Glutnester aus ist und mit umfangreichen Nachlöscharbeiten unter Unterstützung durch einen Bagger des Technischen Hilfswerk begonnen wird.
Durch das Deutsche Rote Kreuz sowie Teams der psychosozialen Notfallversorgung wurden die Bewohner nach der Untersuchung durch einen Notarzt betreut und zum Gemeindehaus gefahren, wo sie weiter betreut wurden.
Der ABC-Zug des Kreises Segeberg errichtete einen Dekontaminationsplatz der Stufe drei. Dies bedeutet, dass die Einsatzkräfte ihre dreckige Schutzausrüstung bereits vor Ort ablegen, anschließend duschen und in frischen Trainingsanzügen zurück zur Feuerwache können. Durch diese Maßnahme soll eine Kontaminationsverschleppung des Brandrauches unterbunden werden.
In den frühen Sonntagmorgenstunden konnte der Einsatz vor Ort beendet werden. Feuer aus wurde um 8.43 Uhr der Kooperativen Regionalleitstelle West gemeldet.
Menschen und Tiere kamen bei dem Einsatz nicht zu Schaden.
Seitens der Feuerwehr können keine Angaben zur Schadenshöhe, Personalien oder Verletzungen der Betroffenen gemacht werden.
Die Bundesstraße 432 musste, während der gesamten Einsatzdauer voll gesperrt werden.
Insgesamt waren rund 160 Einsatzkräften vor Ort.