Lübeck – Zur aktuellen Debatte um den Erhalt des Marienkrankenhauses Lübeck und der Demonstration (heute, 21.1.) in Lübeck erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Eka von Kalben:
„Für eine nachhaltige Krankenhausversorgung in Lübeck müssen auch die Auswirkungen der angekündigten Krankenhausreform auf Bundesebene berücksichtigt werden. Grundsätzlich ist es genau richtig und eigentlich längst überfällig, dass sich in der Krankenhausfinanzierung endlich etwas ändert. Es ist deshalb sehr gut, dass nach jahrelangem Stillstand endlich gehandelt wird.
Jedoch ist nach den aktuellen Reformvorschlägen von Herrn Lauterbach die Zukunft kleinerer Kliniken wie zum Beispiel das Marienkrankenhaus gefährdet. Selbst dann, wenn die Ansgar-Gruppe bereit gewesen wäre den Standort noch weitere Jahre zu erhalten und sich ausreichend Ärzte und Ärztinnen finden würden, wäre die Finanzierung auf Dauer ohne Kooperationspartner unsicher.
Wir fordern, dass der Bund gerade bei der Geburtshilfe auch Lösungen für eine wohnortnahe Versorgung ermöglicht.“
Die familien- und frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Catharina Nies aus Ostholstein ergänzt: „Als Stockelsdorferin kann ich die Bedenken und die große Aufregung der Lübeckerinnen und Lübecker nachvollziehen. Auch in den ostholsteinischen Nachbarkommunen ist die Sorge um die Schließung der wichtigen und beliebten Geburtshilfestation groß. Ich selbst habe meinen jetzt zweijährigen Sohn im Marienkrankenhaus geboren und bin der Auffassung, dass werdende Mütter eine wohnortnahe Versorgung brauchen – auch nach der Entbindung – und wir für den Erhalt von Level-4-Häusern mit besonderem persönlichem Charakter wie dem Marienkrankenhaus politisch streiten müssen. Die Geburtshilfe für Lübeck und die Nachbarkommunen muss sichergestellt sein.
Das Land springt jetzt ein, wo die Stadt längst hätte handeln können. Aber es ist gut, dass nun seit Donnerstag Gespräche im größeren Kreis geführt werden. Es muss jetzt darum gehen die Geburtshilfeplätze zu retten und nicht Wahlkampf zu machen. Das UKSH bietet eine Lösung an. Die Stadt Lübeck muss sich jetzt überlegen, ob und inwiefern sie Teil der Lösung sein will und ihrer kommunalen Versorgungsverantwortung nachkommen. Wir müssen nach vorne schauen: Für mich gehören jetzt alle an den Tisch – nicht zuletzt auch Hebammen, Schwestern und
Belegärztinnen und Belegärzte, wenn es gelingen soll, das Marienkrankenhaus mit seiner besonderen persönlichen Atmosphäre und seinen 1400 Geburten jährlich als wichtigen Versorger in Lübeck zu erhalten.“