Kiel – Eine Woche lang liefen in Schleswig-Holstein verstärkte Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs. Erfahrungsgemäß bildet die Überprüfung des Güterverkehrs den Schwerpunkt der Maßnahmen.
In 1370 Fällen den Tachografen falsch bedient
679 Fahrzeuge sind dieses Mal kontrolliert worden, dabei wurden bei 245 Fahrzeugen Verstöße festgestellt. Schwerpunkte waren erneut falsche Bedienung des Tachografen/digitalen Kontrollgerätes sowie Verstöße gegen die Sozialvorschriften im Straßenverkehr, dazu gehören auch die Lenk- und Ruhezeiten. In mehr als 1370 Fällen wurden die Tachografen falsch bedient. Die hohe Anzahl von Verstößen in Form von falscher Bedienung des Tachografen/digitalen Kontrollgerätes bei insgesamt 245 Fahrzeugen mit Verstößen liegt darin begründet, dass durch das Auslesen des digitalen Kontrollgerätes eines Fahrzeugs mehrere Verstöße festgestellt werden können.
Über 190 Verstöße gegen die Sozialvorschriften stellten die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten bei ihren Kontrollen fest, das ist zwar ein deutlicher Rückgang, aber immer noch eine viel zu hohe Zahl.
In 34 Fällen Weiterfahrt untersagt
Weiterer Schwerpunkt waren Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, zum Beispiel zu schnelles Fahren, und Ladungsverstöße, in der Regel Überladung der Fahrzeuge und mangelnde Ladungssicherung, aber auch Verstöße gegen die Vorschriften zum Transport gefährlicher Güter. Die Einsatzkräfte mussten 34 Fahrzeugführern die Weiterfahrt untersagen.
Hohe Gesamtzahl ein „verstörendes Signal“
Aus Sicht der Polizei sind Kosten- und Konkurrenzdruck im Transportgewerbe ein Hauptgrund für viele Verstöße: „Annähernd 1800 Verstöße sind ein verstörendes Signal. Die hohe Gesamtzahl der Verstöße zeigt, dass wir mit unseren Kontrollen den richtigen Schwerpunkt gesetzt haben. Wer sein Fahrzeug überlädt oder zu lange am Steuer sitzt, verschafft sich Vorteile im Wettbewerb. Diese gehen aber auf Kosten der Verkehrssicherheit und natürlich auch der betroffenen Fahrer“, so Marcel Schmidt, Pressesprecher im Landespolizeiamt. LKW-Unfälle haben oftmals besonders schwere Unfallfolgen für andere Verkehrsteilnehmer. Das Risiko, bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen getötet zu werden, ist für andere Verkehrsteilnehmer fast viermal so hoch wie für die Insassen eines Güterkraftfahrzeuges.
Die Überwachung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs bleibt ein Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüberwachung. Übermüdete Fahrer und technisch nicht einwandfreie Fahrzeuge stellen eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. Darum ist es wichtig, durch möglichst häufige intensive Kontrollen die anderen Verkehrsteilnehmer vor schweren Unfallfolgen zu bewahren.