Lübeck –Seit heute Morgen (27.9.) häufen sich aktuell die Anrufe falscher Polizeibeamter in Lübeck. Über den Vormittag verteilt wurden bisher sechs Taten gemeldet. Der Betrüger gab sich als Polizeibeamter Peter Schwarz von der Polizei in der Possehlstraße aus und versuchte im Gespräch Informationen über die Konten der Geschädigten zu erlangen. Die Polizei mahnt in diesem Zusammenhang zur besonderen Vorsicht.
Gegen 9.15 Uhr meldeten sich die Betrüger per Telefon unter der Telefonnummer 774774 bei einem 72-jährigen Mann aus dem Stadtteil St. Lorenz. Unter der Legende „Mein Name ist Peter Schwarz von der Polizei aus der Possehlstraße“ wurde dem Mann mitgeteilt, dass man bei der Festnahme zweier Täter angeblich eine Liste mit dem Namen des Geschädigten gefunden habe. Des Weiteren wurde der Lübecker gefragt, ob er einen Computer und Zugriff auf seine Konten habe.
Um die Echtheit des Anrufes zu prüfen, habe der Geschädigte während des Gespräches die 110 wählen sollen. Zudem sollte er sich über die Telefonnummer 223066 bei der nächsten Polizeidienststelle melden. Einer der Betrüger sprach akzent- und dialektfrei Hochdeutsch sowie mit jugendlicher, harter und bestimmender Stimme.
Der 72-Jährige fiel nicht auf den Betrugsversuch herein und rief auch nicht die von den Betrügern genannten falschen Telefonnummern an. Er beendete das Telefonat, legte auf und kontaktierte im Anschluss die richtige Polizei. Auch bei den übrigen fünf Taten reagierten die Angerufenen stets korrekt. Bei allen Fällen blieb es beim Versuch.
Das Kommissariat 13 der Lübecker Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges in mehreren Fällen aufgenommen.
Um den Betrügern am Telefon auch weiter keine Chance zu geben, gibt die Polizeidirektion Lübeck noch einmal Verhaltenstipps bekannt:
– Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse, geben Sie keine personenbezogenen Daten bekannt.
– Die Polizei ruft nicht mit unterdrückter Rufnummer an, auch nicht mit der 110
– Ruft Sie ein angeblicher Polizist mit unterdrückter Nummer an, legen Sie auf, Rufen Sie bei der richtigen Polizei an.
– Seien Sie misstrauisch, legen Sie auf, und rufen Sie Ihre Angehörigen per Eingabe der Telefonnummer und nicht mit Nutzung der Rückruftaste zurück.
– Wichtige Telefonnummern der örtlichen Polizei und der Familienangehörigen sowie deren Arbeitsstätte sollten direkt in Reichweite neben dem Telefon stehen, damit im Zweifelsfall die Nummern sofort präsent sind.
– Informieren Sie als Angehörige Ihre Eltern über die aktuellen Betrugsversuche und sprechen Sie intern mit Ihnen ab, wie in einem Verdachtsfall vorzugehen ist, beispielsweise mit einem familieneigenen Passwort, das auf der Notfallkarte notiert werden kann.
– Lassen gegebenenfalls den Vornamen und die Adresse aus dencTelefonverzeichnissen streichen beziehungsweise herausnehmen.
Passende Aufsteller und Flyer „Achtung Abzocke“ und „Falsche Polizeibeamte“ mit den wichtigsten Verhaltensregeln können über das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Lübeck unter der Rufnummer 0451-1311400 oder der zentralen Rufnummer 0451-1310 angefordert werden. Weiterführende Informationen gibt es unter www.polizei-beratung.de und auf der Interseite der Landespolizei Schleswig-Holstein unter www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Polizei_node.html