Oldenburg i.H. – Die Bundesautobahn 1 vor der Anschlussstelle Oldenburg/Holstein Süd musste heute (26.2.) für mehrere Stunden in beide Richtungen voll gesperrt werden. Hintergrund waren mehrere Personen, die auf einer dortigen Brücke über der Autobahn unter anderem gegen die geplante Fehmarnbeltquerung demonstrierten. Zwei Teilnehmer aus der Gruppe hatten sich von der Brücke in Fahrbahnnähe abgeseilt. Einsatzkräfte der Polizei lösten die Spontanversammlung auf. Rund um Oldenburg/ Holstein kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Um 10.30 Uhr meldeten sich mehrere Verkehrsteilnehmer via Notruf bei der Polizeileitstelle. Grund waren zwei Personen, die sich von einer Brücke der Kreisstraße 59 bei Oldenburg in Holstein über der BAB1 in Fahrtrichtung Norden abgeseilt hatten. Aufgrund der akuten Gefahrenlage sperrte die Polizei daraufhin die Autobahn in beiden Richtungen zwischen den Anschlussstellen Oldenburg Süd und Lensahn.
Diverse Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und ein Notarzt eilten an den Einsatzort. Unter den zwei abgeseilten Personen wurden Sprungkissen aufgestellt, die Feuerwehr brachte eine Drehleiter in Stellung. Der junge Mann und die junge Frau, die sich von der Brücke abgeseilt hatten, verließen ihre Position nicht freiwillig und zeigten kein Interesse an einer Kommunikation.
Die ebenfalls vor Ort anwesende Versammlungsbehörde stufte die Gruppierung von insgesamt zehn Aktivisten, deren Teilnehmer sich auch auf der Brücke befanden, als Spontanversammlung ein. Im weiteren Verlauf wurde die Versammlung aufgelöst. Weil sich die Teilnehmer trotz mehrfacher Aufforderung nicht entfernten, wurden sie anschließend von der Polizei widerstandslos abgeführt.
In dem Augenblick, als alarmierte Spezialisten der Höhenintervention der Bundespolizei zum Abseilen der Aktivsten unter der Brücke ansetzen wollten, seilten sich diese gegen 15.05 Uhr aus Erschöpfungsgründen selbst in den unter sich befindlichen Korb der Drehleiter ab.
Angaben zu ihren Personalien machten einige Aktivisten nicht. Deswegen wurden sieben Teilnehmer im Anschluss zur Identitätsfeststellung nach Lübeck gebracht.
Gegen 15.40 Uhr wurde die Sperrung der Autobahn 1 aufgehoben.
Gegen die Versammlungsteilnehmer wird nun wegen des Anfangsverdachts der Nötigung, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und aufgrund von Verstößen gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz ermittelt.
Vor diesem Hintergrund sucht die Polizei weitere Pkw-Fahrer, die durch die Abseilaktion und das gezeigte Verhalten der Aktivisten gefährdet wurden. Entsprechende Hinweise nehmen die Beamten des Polizei- Autobahn- und Bezirksreviers Scharbeutz unter der Telefonnummer 04524-70770 entgegen.