Kiel – Die Hauptzollämter Kiel und Itzehoe haben heute Bilanz für das Jahr 2021 gezogen. Neben der Bekanntgabe der Jahresbilanz betonten die Leitung des Hauptzollamtes Itzehoe, Francesca Ramus und der Leiter des Hauptzollamtes Kiel, Robert Dütsch, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Wirtschaft auch im Pandemiejahr 2021 auf den Zoll verlassen konnten.
Mehr als 180 Aufgriffe mit fast 300.000 unsicheren Produkten
„Die Zöllnerinnen und Zöllner der beiden schleswig-holsteinischen Hauptzollämter haben auch 2021 dafür gesorgt, dass der Zoll in Schleswig-Holstein seine Aufgaben erfüllen und die damit verbundenen Herausforderungen meistern konnte. Sie haben dafür gesorgt, dass die Warenströme für unsere Wirtschaft fließen und dabei 3,3 Milliarden Euro Einnahmen für die Europäische Union und die Bundesrepublik erzielt. Gleichzeitig sorgten sie dafür, dass nur sichere sowie unverfälschte Waren eingeführt werden.“ meint Francesca Ramus. Sie verweist beim gewerblichen Rechtsschutz (Produktpiraterie) auf 88 Feststellungen mit 463 gefälschten Artikeln im Wert von über 144.000 Euro und bei der Produktsicherheit auf 181 Aufgriffe mit insgesamt fast 300.000 unsicheren Produkten.
Robert Dütsch ergänzt: „Auch bei der Schmuggelbekämpfung und der Bekämpfung der Schwarzarbeit haben sich unsere Zöllnerinnen und Zöllner den anhaltenden Herausforderungen der Pandemie gestellt und bewiesen, dass der Zoll die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sowie unserer sozialen Systeme auch unter erschwerten Bedingungen jederzeit gewährleisten kann. Ein besonderes Augenmerk legte das Hauptzollamt Kiel im vergangenen Jahr auf den Postverkehr Und der Erfolg gab uns recht. Insgesamt 4,5 kg Amphetamine, circa 250 g Crystal Meth und 51 g Kokain haben wir allein aus privaten Postpaketen sichergestellt.“
Einnahmen für die Europäische Union und die Bundesrepublik Deutschland:
In Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2021 rund 3,3 Milliarden Euro an Einnahmen für die Europäische Union und für die Bundesrepublik Deutschland erzielt.
Hiervon entfallen circa 42 Millionen Euro auf die der Europäischen Union zustehenden Zölle sowie circa 1,45 Milliarden Euro auf die der Bundesrepublik Deutschland zustehende Einfuhrumsatzsteuer. Dafür wurden durch die Zöllnerinnen und Zöllner rund 1,5 Millionen Zollanmeldungen bei der Einfuhr bearbeitet.
Hinzu kommen Einnahmen von rund 1,7 Milliarden Euro an Verbrauchs- und Verkehrssteuern sowie knapp 85,5 Millionen Euro aus der Vollstreckung öffentlich-rechtlicher Forderungen.
Sicherheit für Staat und Bürger:
Der Zoll in Schleswig-Holstein legte auch im Jahr 2021 seine besondere Aufmerksamkeit auf den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor den Gefahren des Handels mit Waren aus Nicht-EU-Staaten im Internet. Bei 10.306 Abfertigungen von Postpaketen wurden in 181 Fällen über 297.000 Stück unsichere Produkte, die nicht den Sicherheitsmerkmalen der EU entsprachen, festgestellt, bei denen mindestens die Kennzeichnung oder der Beipackzettel fehlten. 463 Stück gefälschte, minderwertige Produkte im Wert der Originalware von rund 144.000 Euro wurden beschlagnahmt und 293 Fälle von Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz aufgedeckt. Die dabei aufgefundenen und zum Teil gefälschten Waren sind vernichtet worden.
Besonders hervorzuheben ist auch die erfolgreiche Arbeit der schleswig-holsteinischen Kontrolleinheiten. Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamtes Kiel beschlagnahmten im Jahr 2021 beispielsweise über 6,5 Millionen Zigaretten und verhinderten damit einen Steuerschaden von mehr als 1,25 Millionen Euro. Knapp 178 kg Haschisch, 74 kg Marihuana, 7,2 kg Kokain und 1,5 kg Heroin konnten die Zöllnerinnen und Zöllner der Kontrolleinheiten beider Hauptzollämter sicherstellen.
Sicherung der sozialen Systeme:
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit beider Hauptzollämter leitete im vergangenen Jahr 4.418 Strafverfahren ein. Sie ermittelte eine Schadenssumme von rund 19,5 Millionen Euro. Aus Strafverfahren, die nach Ermittlungen beider Hauptzollämter eingeleitet wurden, verhängten die Gerichte Freiheitsstrafen von insgesamt 21 Jahren.