Tender A 514 Werra - Foto: Marine/oH
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Kiel – Am Mittwoch, 18.12., um 10 Uhr kehren der Tender „Werra“ sowie das Minenjagdboot „Weilheim“ in den Heimathafen Kiel zurück. Nach Monaten, die geprägt waren von Training, Übungen und Manövern, kehren die letzten beiden Einheiten aus den Kieler Marineverbänden zurück.

Während der Tender „Werra“, als Führungsschiff mit einem internationalen Stab an Bord, den Ständigen Nato Verband SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1) seit Juli führte, war das Minenjagdboot „Weilheim“ ab Mitte September Teil des aus fünf Minenjagdeinheiten bestehenden Einsatzverbandes.

Der NATO-Verband ist auf das Suchen und Bekämpfen von Seeminen ausgerichtet. Das beinhaltet auch, Munitionsaltlasten aus vergangenen Kriegen und Konflikten zu beseitigen. Die Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 ist im Raum Nordeuropa unterwegs, vor allem im Englischen Kanal, in Nordsee und Ostsee.

Insgesamt wurden 17 Häfen in sieben Ländern angelaufen, darunter Amsterdam, Oslo, Helsinki, Tallinn, Riga und Kopenhagen. Unter teils widrigen Wetterbedingungen erfolgte die Teilnahme an drei fordernden Manövern und es wurden in dieser Zeit viele aufgespürte „Altlasten“ von den Einheiten beseitigt.

Nach dem Einlaufen in Kiel verbleiben der Tender „Werra“ und das Minenjagdboot „Weilheim“ bis zum 10. Januar des nächsten Jahres in Bereitschaft. Nach einem Jahr Führung der SNMCMG 1 durch die Deutsche Marine, wird diese Aufgabe von der Belgischen Marine übernommen. Der Kommandowechsel und das Zeremoniell wird am 10. Januar 2025 in Kiel stattfinden.

Hintergrundinformationen

Die NATO unterhält vier ständige maritime Einsatzverbände, die von den Mitgliedsstaaten mit Schiffen und Booten besetzt werden und gemeinsam mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die 2002 aufgestellten NATO-Eingreifkräfte NATO Response Force (NRF) bilden.

Die Einheiten in diesen Verbänden haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können nach entsprechenden NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung, wie für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung. Sie unterstehen dem Oberbefehl des NATO – Befehlshabers in Europa (Supreme Allied Commander Europe, SACEUR). Die NATO Response Force wurde auf Beschluss der Mitgliedsstaaten 2014 um eine als „Speerspitze“ bekannte Very High Readiness Joint Task Force erweitert, zu der auch die maritimen Einsatzgruppen zählen.

Die SNMCMG 1 operiert ganzjährig überwiegend in Nord- und Ostsee und angrenzenden Seegebieten. Der Verband hat den Auftrag, einsatzbereit in See zu stehen und dabei alle Aspekte der Minenkampfführung zu trainieren. Sie demonstrieren die Entschlossenheit und den Zusammenhalt der Allianz und vertiefen durch Hafenbesuche und Austauschprogramme die Kooperation mit Partnerstaaten.

Manöver und Ausbildung sind aber nur eine Aufgabe der NATO-Boote. Sie sichern die Seewege durch Präsenz und Minenabwehr und werden auch zu Historic Ordnance Disposal Operations (HOD) oder Altlastenbeseitigung in Nord- und Ostsee eingesetzt. Dabei identifizieren oder beseitigen sie Seeminen, Torpedos und Bomben aus den Weltkriegen oder dem Kalten Krieg, die bis heute eine Gefahr für die Menschen vor Ort und die Seeschifffahrt darstellen.

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