Malente – Trotz der vielen Herausforderungen in 2022 hat Ministerpräsident Daniel Günther auf dem traditionellen Neujahrsempfang der Landesregierung heute (11. Januar) in Malente (Kreis Ostholstein) einen optimistischen Ausblick für 2023 gegeben. Auf Gut Immenhof begrüßte er rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen und Gesellschaft, darunter zahlreiche Honorar- und Generalkonsuln aus Schleswig-Holstein und Hamburg.
„Das vergangene Jahr hat uns mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem andauernden Krieg dramatisch vor Augen geführt, wie eng Energiesicherheit, Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Flucht zusammenhängen. Für viele Menschen in Deutschland, auch in Schleswig-Holstein, ist 2022 ein belastendes Jahr gewesen“, sagte Günther. Es gebe aber Anlass für Zuversicht und erste Zeichen, die in eine positive Richtung deuteten: „Der Blick auf das bereits Erreichte, gerade in diesen Krisenzeiten, stimmt mich hoffnungsfroh. Wir haben in Schleswig-Holstein die Corona-Pandemie in großer Solidarität gemeistert und können wieder weitgehend ohne Einschränkungen unseren Alltag leben. Ich möchte allen Menschen danken, die mit ihrem umsichtigen Verhalten und gegenseitiger Rücksichtnahme dazu beigetragen haben, dass wir glimpflicher als andere Länder durch die Pandemie gekommen sind.“
Stolz sein könnten die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner auch darauf, wie schnell und unbürokratisch sie Hilfsaktionen für die Ukraine in den Städten und Kommunen organisiert oder unterstützt hätten. „Auch gegenüber den zu uns Geflüchteten haben die Menschen in Schleswig-Holstein enormen Einsatz und Großzügigkeit an den Tag gelegt“, sagte der Regierungschef. Das Land stehe auch in diesem Jahr an der Seite der Kommunen, damit die Menschen gut untergebracht und versorgt werden könnten.
Ein weiterer Anlass für mehr Optimismus sei der Umgang mit der Energiekrise, so der Ministerpräsident. „Wir haben in Deutschland beherzter reagiert, als manche zunächst befürchtet hatten: Weder Gas, Kohle noch Öl müssen wir noch aus Russland beziehen. Wir haben im Rekordtempo Flüssiggasterminals gebaut und leisten auch hier in Schleswig-Holstein mit dem schwimmenden LNG-Terminal in Brunsbüttel einen wichtigen Beitrag, das russische Gas zu ersetzen – und stehen gleichzeitig parat, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu senken. Schleswig-Holstein ist längst auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland.“ Die Krise könne daher auch als Weckruf und Chance verstanden werden. Günther: „Wir müssen in Deutschland den gewonnenen Schwung beibehalten und wieder schneller werden bei den Projekten, die wir vorhaben.“ Das gelte für die Energieversorgung ebenso wie für die Digitalisierung, die Ausstattung der Bundeswehr oder die Verkehrsinfrastruktur. „Deutschland ist nach wie vor ein starkes Land, wir müssen nur die Fesseln lösen.“
Zum Abschluss seiner Rede dankte der Ministerpräsident besonders Menschen aus Organisationen und Verbänden, die sich in der Energie- und Inflationskrise couragiert, kreativ und sozial engagiert hätten sowie den zahlreichen ehrenamtlich tätigen Menschen im Land. Sie alle hätten mitgeholfen, die vergangenen Monate gemeinsam zu bestehen: „Schleswig-Holstein ist ohne Sie unvorstellbar. Wie gut, dass es Sie gibt! Sie sind unverzichtbar für unser Miteinander. Herzlichen Dank für all das, was Sie leisten.“