Kiel – Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat sichberührt von der enormen Solidarität und Hilfsbereitschaft gezeigt, mit der die Menschen in Schleswig-Holstein auf den Angriff auf die Ukraine reagieren. Menschen aus der Ukraine, die sich bereits in Schleswig-Holstein aufhalten oder seit dem Angriff visumfrei eingereist sind, können sich in kommunalen Impfzentren gegen Corona impfen lassen, sagte die Ministerin gestern.
„Bislang ist seit dem Beginn des Angriffes auf die Ukraine ein ukrainischer Staatsbürger in einer Landesunterkunft angekommen – in den Tagen davor waren es fünf.
Ich weiß natürlich, dass darüber hinaus im Rahmen privater Initiativen Menschen zu uns in Sicherheit gebracht worden sind. Alle privat untergebrachten Menschen aus der Ukraine können sich ab sofort in kommunalen Impfzentren gegen Corona impfen lassen. Ich bin dankbar dafür, dass wir dies unkompliziert in der Landesregierung klären konnten“, sagte die Ministerin.
Darüber hinaus würden in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung derzeit alle für Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet relevanten Fragen geklärt. „Eine Situation wie diese hatten wir noch nicht. Sobald es beispielsweise zur Frage einer Arbeitsaufnahme konkrete Regelungen gibt, werden wir diese unverzüglich mitteilen“, so die Ministerin.
Sütterlin-Waacks bisheriger Eindruck sei, dass viele der ukrainischen Mitmenschen zunächst lieber in einem unmittelbaren Nachbarland die weitere Entwicklung abwarten wollten. Je nach Lageentwicklung könne jedoch die Zahl an Schutzsuchenden auch in Schleswig-Holstein deutlich steigen. „Natürlich geht es dabei auch darum, unsere europäischen Freundinnen und Freunde in den Nachbarländern der Ukraine zu unterstützen“, sagte Sütterlin-Waack.
Deshalb arbeite die Landesregierung derzeit daran, die bislang ausreichenden Erstaufnahmekapazitäten lageangepasst jederzeit aufstocken zu können. Schleswig-Holsteiner, die privaten Wohnraum für die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge zur Verfügung stellen wollen, werden gebeten, sich zunächst bei ihrer Gemeinde zu melden.
„Ich finde es einen echten Akt der Nächstenliebe, dass solche Angebote gemacht werden. Wir können aufgrund der unklaren Lage allerdings noch nicht sagen, ob und wenn ja in welchem Umfang von diesen Angeboten Gebrauch gemacht werden wird. In den Kommunen sitzen in jedem Fall die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner“, so die Ministerin.