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Im Jahr 2018 mehr Verkehrstote

Kiel – Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote hat den Verkehrssicherheitsbericht vorgestellt. Das Land setzt nun auf noch mehr Prävention. 122 Menschen verloren 2018 ihr Leben im Straßenverkehr – 22 mehr als noch im Jahr zuvor. Das geht aus dem Verkehrssicherheitsbericht der Landespolizei hervor.

Vor allem in den Städten habe die Zahl der schweren Unfälle zugenommen, sagte Innenminister Grote bei der Vorstellung des Berichts in Kiel. Ein möglicher Grund dafür: Immer mehr Menschen steigen auf das Rad um. „Jeder vierte Verunglückte im Straßenverkehr war 2018 ein Radfahrer", erklärte Grote. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Zugenommen habe auch die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Pedelec-Fahrer beteiligt gewesen seien – um mehr als 50 Prozent. Der Minister appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, sich an die Verkehrsregeln zu halten und Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Begleitetes Fahren zahlt sich aus
Junge Fahrer seien zwar immer noch überdurchschnittlich häufig in Unfälle verwickelt, sagte Grote. Erfreulich sei jedoch, dass die Zahlen stark zurückgegangen seien. „Das begleitete Fahren hat hier in den vergangenen Jahren deutliche Erfolge gebracht", sagte Grote.

Sicherheit durch Verkehrserziehung
Der Minister hob auch die Bedeutung der Präventionsarbeit zum Schutz der jüngsten Verkehrsteilnehmer hervor. Dafür habe die Landespolizei im vergangenen Jahr deutlich mehr Unterstützung erhalten. So seien beispielsweise alle drei Handpuppenbühnen wieder einsatzbereit. Mit ihnen lernen Kinder spielerisch das richtige Verhalten im Straßenverkehr. "Zusätzlich setzt die Polizei vor sensiblen Orten wie Kindergärten und Schulen auf konsequente Geschwindigkeitsüberwachung der 30er-Zonen", betonte Grote.

In den kommenden Jahren sollen 20 zusätzliche Beamte den Verkehr auf Schleswig-Holsteins Straßen überwachen, kündigte der Minister an. „Wir setzen damit ein Zeichen und machen deutlich, wie wichtig diese Aufgabe für uns ist. Sicherheit im Straßenverkehr geht uns alle an."

Konzentriert fahren
2018 hatte die Landespolizei einen besonderen Schwerpunkt auf Ablenkungen beim Autofahren gelegt. Unter dem Motto „Runter vom Gas – Finger vom Handy" waren tausende Autofahrer im ganzen Land kontrolliert worden. Mit Erfolg: Die Beamten stellten 16.509 Verstöße fest – das entspricht einer Steigerung von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der bundeseinheitlichen Unfallstatistik taucht Ablenkung bislang nicht als offizielle Unfallursache auf. Doch das soll sich schon bald ändern: Auf Bestreben der schleswig-holsteinischen Polizei soll sie nun aufgenommen werden – ab 2020.

Mehr Effizienz durch Digitalisierung
Seit Sommer 2018 können sich Autofahrer in Bußgeldverfahren online zu den Vorwürfen äußern und Beweisfotos einzusehen. Das entlastet die Verwaltung, spart Zeit und Porto. Mittlerweile wird ein Viertel aller Anhörungen online abgewickelt – das entspricht rund 200 Briefen am Tag.

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