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Immer mehr Raser – Polizei: „Miserables Ergebnis“

Kiel – Die Landespolizei Schleswig-Holstein hat in der vergangenen Woche einen besonderen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit auf die Überwachung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten und sogenannter Aggressionsdelikte, zum Beispiel Drängeln im Straßenverkehr, gesetzt. Die Schwerpunktaktion erfolgte im Rahmen einer europaweiten Kontrollwoche im Rahmen des TISPOL-Verbundes.

Dabei wurden im Laufe der Woche insgesamt 22.679 Tempoverstöße festgestellt. Die Landespolizei sieht sich dadurch in ihrer Schwerpunktsetzung bestätigt: „Wir hatten die Überwachungsaktion angekündigt und sie ist in den Medien intensiv dargestellt worden. Trotzdem ist die Zahl der Verstöße verglichen mit vorherigen Kontrollaktionen noch einmal gestiegen. Aus verkehrspolizeilicher Sicht ist das Ergebnis miserabel", so Uwe Thöming, der im Landespolizeiamt für die Verkehrssicherheitsarbeit zuständig ist.

Zum Vergleich: Bei den gleichen Kontrollaktionen im August 2017 wurden 21.330 und im April 2018 21.235 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. „Wir können nur immer wieder betonen: Nicht angepasste und überhöhte Geschwindigkeit ist eine der Hauptunfallursachen. Außerdem spielt die Geschwindigkeit auch eine entscheidende Rolle bei der Schwere der Unfälle, die andere Ursachen haben" so Thöming weiter.

Vor dem Hintergrund der in der kommenden Woche endenden Sommerferien und vieler junger ABC-Schützen, die dann am Straßenverkehr teilnehmen, ruft die Landespolizei noch einmal zu mehr Rücksicht und Vorsicht im Straßenverkehr auf. Stete Aufmerksamkeit und moderate Geschwindigkeit insbesondere an Schulen und Kindergärten sind eine Lebensversicherung für die Jüngsten. Kinder können bis zum Alter von 10 Jahren nur eingeschränkt Entfernungen und Geschwindigkeiten einschätzen. Sie sind durch ihre geringere Körpergröße eher durch parkende Fahrzeuge verdeckt. Motorische Fähigkeiten und Gefahrenwahrnehmungen sind im Vergleich zu Erwachsenen deutlich eingeschränkt.

Der Verordnungsgeber hat daher in der StVO klar formuliert: „Wer ein Fahrzeug führt, muss sich gegenüber Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist." Diese Verpflichtung gilt für alle, also Fuß vom Gas!

Zum Hintergrund der Kontrollaktion und von TISPOL:

Die Landespolizei kontrolliert regelmäßig das ganze Jahr über, ergänzt diese Kontrollen jedoch mehrmals im Jahr mit europaweit abgestimmten Schwerpunktwochen, zum Beispiel zu Alkohol und Drogen, Schwerlastverkehr, Gurtpflicht und Ablenkung sowie Geschwindigkeit. Die Polizeidirektionen verstärken dazu nach Verfügbarkeit ihre Kontrolltätigkeiten.

Im vergangenen Jahr starben auf den Straßen Schleswig-Holsteins insgesamt 100 Menschen, über 16.000 sind verletzt worden. Die Landespolizei Schleswig-Holstein setzt daher zur Senkung der Unfallzahlen und Reduzierung der Unfallfolgen auf fortlaufende Überwachungs- und Aufklärungsarbeit, um Risiken und Folgen des Fehlverhaltens im Straßenverkehr deutlich zu machen und repressiv gegen Verstöße vorzugehen.

TISPOL (Traffic Information System Police) wurde durch die Verkehrspolizeien Europas gegründet, um die Verkehrssicherheit und Strafverfolgung europaweit zu verbessern. Das Hauptziel von TISPOL ist die Reduzierung der Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten auf Europas Straßen. Die ständigen Schwerpunktthemen sind unter anderen Geschwindigkeit, Sicherheitsgurt, Alkohol und Drogen und auch der gewerbliche Güter- und Personenverkehr.

 

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