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Kreisliga-Spitzenspiel im Jahnstadion: Was sagen die Verantwortlichen?

Lensahn – Das Top-Spiel der Fußball-Kreisliga Ostholstein an diesem Wochenende wird sicher viele Fans ins Jahnstadion locken. Der TSV Lensahn, als Tabellenzweiter, empfängt den drittplatzierten TSV Gremersdorf. Die Gastgeber sind unter Zugzwang und wollen gerade vor dem Blick auf das Duell mit der SG Sarau/Bosau eine Woche danach, ein Zeichen setzen. Gremersdorf kann befreit aufspielen. Sie sind absolut im Soll. Die Partie wird am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen.

OH-AKTUELL sprach mit den Verantwortlichen beider Teams.

Christian „Joe“ Ippig (Trainer TSV Lensahn):

OH-AKTUELL: Hallo Joe, wie sehr ärgern dich die beiden Niederlagen bei der Probsteier SG und gegen Neustadt, wenn du so auf die Tabelle schaust?

Joe Ippig: Niederlagen ärgern mich immer. Aber die in Schönberg gegen die Probsteier SG 2012 ganz besonders, da die Mannschaft vor allen Dingen in der ersten Halbzeit keine Einstellung zu dem sehr tiefen, vom Regen aufgeweichten, Platz und zum Gegner erkennen ließ. Wir hatten keine körperliche Präsenz und haben uns zu sehr in 1:1-Situationen aufgerieben. In der zweiten Halbzeit war es besser, aber auch da ließen wir nach den schnellen Anschlusstreffern stark nach. Gegen Neustadt hatten wir nur elf Leute, da sich beim Aufwärmen noch ein Innenverteidiger verletzte. Die Niederlage war unglücklich. Ein Punkt wäre verdient gewesen.

OH-AKTUELL: Ihr seid zweiter hinter Sarau – punktgleich, aber eben zwei Spiele mehr absolviert. 35 Tore habt ihr beide erzielt und ihr habt ein Gegentor mehr kassiert. Hast du damit vor der Saison gerechnet und wie schätzt du die Situation aktuell ein?

Joe Ippig: Ich muss ehrlich sagen, dass ich Sarau nicht auf der Rechnung hatte. Unser Ziel habe ich vor der Saison klar definiert: Wir wollen Meister werden. Bis zum Neustadt-Spiel hatte ich einen ausgeglichenen Kader und konnte immer Qualität einwechseln. Zudem hatten wir uns in der Defensive stabilisiert. Sarau zeigt bislang keine Schwäche, zudem werden sie durch die Siegesserie ein unheimliches Selbstbewusstsein haben. Für uns gilt. Wir müssen die direkten Duelle gewinnen.

OH-AKTUELL: Dazu kommt, dass ihr eine Menge Verletzte habt. Wer steht denn aktuell nicht zur Verfügung, was sind die Gründe dafür und wann kommen sie wieder?

Joe Ippig: Verletzt fallen momentan Julian Pape (Bänderriss), Christoffer Köhler (Knochenhautreizung), Marek Becker (Jochbeinbruch), Hendrik Eggers (Kapselriss) und  Christian Robbes (Knöchelprellung) aus. Die Verletzungen sind alle, bis auf den Kapselriss, in Zweikämpfen im Spiel entstanden. Für den nächsten Sonntag rechne ich mit Christian. Marek und Hendrik steigen eventuell am Freitag ins Training ein.

OH-AKTUELL: Wie wichtig sind die kommenden zwei Spiele für euch und was erwartest du von ihnen?

Joe Ippig: Die beiden Spielen sind imminent wichtig. Aufgrund der Serie der Sarauer dürfen wir keine Punkte mehr liegen lassen. Zudem wollen wir den Abstand zu Sarau im direkten Duell verkürzen. Gegen Gremersdorf wird es wichtig sein, die langen und hohen Bälle auf Jaekel zu verhindern, dass er solche Bälle verarbeiten kann. Dieses Spiel, wie auch in Sarau, wird intensiv. Wir müssen gegen beide sehr präsent sein. Sarau lebte bisher viel von deren Aggressivität, sowohl im Zweikampf, als auch, und das gerade zu Hause, von frühem Pressing. Darauf werden wir uns einstellen.

OH-AKTUELL: Eure Ziele bis zum Winter und Sommer sind?

Joe Ippig: Ziel ist es bis zum Winter den Abstand zu Sarau auf drei Punkte zu verkürzen und am Ende der Saison wollen wir dann Meister sein.

OH-AKTUELL: Vielen Dank, Joe für das Interview.

Freddy Kohlscheen (Abteilungsleiter TSV Gremersdorf):

OH-AKTUELL: Hallo Freddy, aktuell läuft es bei euch. Platz drei im Spitzentrio der Kreisliga. Was ist eure Erfolgsgeschichte in dieser Saison?

Freddy Kohlscheen: Da kommen mehrere Faktoren zusammen. Das eine ist ein sehr engagiertes Trainer- und Betreuerteam um Andre Hack, Sven Puls und nicht zu vergessen unsere „Ute“ Schiesewitz, die immer für unsere Spieler der ersten und zweiten Herren da ist und alle immer wieder fit bekommt und dann kommt dazu, dass die Trainingsbeteiligung sehr gut ist (in der Vorbereitung bis zu 31 Spieler). Das sagt schon alles für einen kleinen Dorfverein wie unser. Die Harmonie im Club ist so oder so sensationell, jeder ist für jeden da und es gibt so gut wie nie Unruhe. Wenn doch wird es zu 99,9 Prozent intern geregelt. Ein großer Teil des Erfolges ist aber auch, dass wir komplett zusammengeblieben sind, keinen Abgang hatten. Kommt sehr selten vor, darauf sind wir sehr stolz. Denn das zeigt, dass wir Offiziellen gute Arbeit machen. Wir sind ständig in Kontakt mit den Spielern. Klar gibt es auch mal klare Ansprachen, das gehört aber dazu. Unsere Neuzugänge mit Rene Marquardt (OSV II), Rene Klein, Dustin Gabbey und Fabian Mandt (alle noch A-Jugendliche, die langsam herangeführt werden) haben sich super integriert. Rene hat schon öfter gespielt. Bei Dustin und Fabian kam es in Selent zum Kreisligadebüt. Alle drei sind hochtalentierte Jungs. Mit Fabian haben wir einen ausgezeichneten Torwart, der vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Und dann nicht zu vergessen den Mannschaftsslogan #hallomoin, der in einer Bierlaune nach einem Heimspiel vor etwa einem Jahr entstanden ist. Ideengeber war unser Dauerverletzter Alexander Pries. Und diese Zeitungsgeschichte der Jungs ist auch sensationell, wer in der Presse abgelichtet ist und namentlich da unter erwähnt wird, zahlt die nächste Kiste. Das sind alles viele Kleinigkeiten, die aber einen großen Teil zum Erfolg beitragen.

OH-AKTUELL: Allerdings habt ihr auch schon drei Mal verloren. Alle Niederlagen waren knapp und gerade vielleicht auch gegen den bisher punktverlustfreien Spitzenreiter aus Sarau etwas ärgerlich. Was hat in diesen Partien nicht gestimmt?

Freddy Kohlscheen: Das schon, finde ich aber nicht angebracht, da wir mit zwölf Spielen und 27 Punkten besser dastehen als erwartet. Nicht so schön ist, dass es ausgerechnet drei Heimniederlagen sind. Auswärts dagegen sind wir ohne Punktverlust. Unsere Zuschauer haben schon so manches Auswärtsspiel zum Heimspiel gemacht, teilweise bis zu 60 Fans auswärts ist jetzt nicht so schlecht in der Kreisliga. Woran hat es bei den Heimniederlagen gelegen? In erster Linie auch an etwas Pech. Gegen Sarau war ein Sascha Meyer der Mann der Stunde: Überall präsent und dann noch der Torschütze zum 1:1 und 1:2. Er ist eh einer der besten Kreisligaspieler. Das Spiel hätte auch gut 2:2 oder 3:3 ausgehen können. Da kann man niemandem einen Vorwurf machen. Gegen Neustadt, waren wir echt schlecht, hatten im ganzen Spiel eine richtige Torchance. Und gegen Kaköhl kommt auch eine Menge Pech dazu, die an dem Samstagabend mit Lennart Jebe einen überragenden Keeper zwischen den Pfosten hatten. Käköhl hat um jeden Zentimeter gefightet. Das muss man neidlos anerkennen, das war schon stark als Mannschaftsleistung. Aber alles ist gut, völlig normal.

OH-AKTUELL: Nun geht es ins nächste Top-Spiel gegen Lenahn, nachdem ihr am vergangenen Freitag wieder zurück in die Spur fandet. Was erwartest du von dieser Begegnung?

Freddy Kohlscheen: Was heißt zurück in die Spur gefunden? Wir sind immer noch auf dem richtigen Weg und „der Weg ist keine Einbahnstraße“. In Selent war es einfach ein Pflichtsieg, wenn man sich die Tabelle anguckt. Jetzt gegen Lensahn wird es natürlich wieder ein ganz anderes Spiel und beide Teams wollen den Dreier. Bei uns stoßen Rune Jäkel, Damian Sawa, Pascal Klein, Johannes Piegenschke und Patrick Eichholz wieder dazu. Bei Andre Schön, Malte Hülsen und auch Rene Marquardt steht noch ein Fragezeichen dahinter. Wir sind also gerüstet für den Sonntag. Es wird ein enges spannendes Spiel, wie jedes Jahr in Lensahn.

OH-AKTUELL: Was denkst du, wo ihr zur Winterpause steht und welche Ziele habt ihr bis zum Sommer?

Freddy Kohlscheen: Wenn wir zur Winterpause auf dem dritten Platz bleiben, gibt es eine ausgiebige und feuchtfröhliche Weihnachtsfeier. Wenn nicht feiern wir trotzdem. Wir führen noch mit Spielern Gespräche, die wir gerne im Winter zu uns lotsen wollen, wenn alles passt. Unser Ziel zum Sommer ist, dass alle Spieler gesund und munter durch die Saison gehen. Wenn wir am Ende den sechsten Platz erreichen, haben wir unser internes Ziel erreicht. Vor der Saison wurde vom Trainerteam dieser Platz vorgegeben.
 
OH-AKTUELL: Dankeschön.

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