Das Thema Glasfaser ist in aller Munde: Vom südlichsten Gipfel Deutschlands bis nach Ostholstein beschäftigt das schnelle Internet die Menschen, die endlich über einen modernen Anschluss verfügen möchten. Dabei gibt es vielerorts nach wie vor Probleme, aber auch Licht am Ende des Tunnels – wie das Beispiel Ostholstein zeigt.
Ambitioniertes Ziel der Politik
Die Bereiche Glasfaser und schnelles Internet sind ein politisch stark aufgeladenes Thema. Gerade die ländliche Bevölkerung fühlt sich nicht nur in Ostholstein oft vernachlässigt und drängt auf konsequentes Handeln der Politik. Doch mehrere Jahre kam kaum Bewegung in die Sache, wodurch das ganze Land eine hintere Position im internationalen Ranking einnahm.
Dieser Umstand sorgte schließlich doch noch für ein Umdenken in der Politik, die zunächst ambitionierte Ziele ausgab und nach und nach damit begann, diese auch umzusetzen. So sieht das Ziel vor, bis 2030 alle deutsche Haushalte mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Ob die Bürger dieses Angebot dann wahrnehmen, sollte danach jedem einzelnen überlassen bleiben.
Schleswig-Holstein als Vorreiter
So viel zu den Hintergründen des geplanten Glasfaserausbaus, doch wie sieht die aktuelle Lage, besonders in Ostholstein, aus? Tatsächlich kann sich die Bilanz bislang sehen lassen, denn Schleswig-Holstein ist im Ländervergleich führend, wenn es um die Versorgung mit schnellem Internet über Glasfaser geht. Trotzdem ist die Zahl von 59,1 Prozent aller versorgten Haushalte nach wie vor nicht ausreichend, wie Kritiker bemerken.
Das wird mit Blick auf die Versorgung im Vergleich der OECD-Länder deutlich, wo Südkorea mit fast 90 Prozent die Spitzenposition einnimmt, während Deutschland hier nur auf Platz 36 liegt. Die Vorreiterrolle Schleswig-Holsteins wirkt vor diesem Hintergrund schon weniger bemerkenswert – Luft nach oben besteht allemal. Wie überall gibt es dennoch auch in Ostholstein Fortschritte zu notieren, wenngleich es hier Zweckverbünde braucht, um so langsam Bewegung in die Sache zu bringen.
Auch Privatpersonen müssen handeln
Die politische Zielsetzung und die in diesem Zusammenhang geschaffenen Rahmenbedingungen sind das eine. Der Wille der Bevölkerung in Regionen wie Ostholstein oder der ganzen Bundesrepublik ist jedoch ebenso wichtig, um zukünftig mit der maximalen Geschwindigkeit zu surfen. Dennoch hakt es hier noch etwas, da sich viele Menschen die Frage nach der Sinnhaftigkeit der modernen Technologie stellen.
Tatsächlich sind die Sorgen nicht immer unbegründet, da manche Anbieter den Wunsch nach dem Ausbau ausnutzen möchten und den Wohnungseigentümern vorschnell Verträge anbieten. Das Problem ist hierbei, dass Laien oft nicht genügend Kenntnisse zum Thema haben und wichtige Aspekte wie den von den Anbietern aufgerufenen Preis oder die Machbarkeit nicht sofort einschätzen können. Daher ist es wichtig, nur auf die bekannten Anbieter zu setzen oder sich genau über die Angebote der kleinen Provider zu informieren, bevor man einen Vertrag unterschreibt.
Fazit: Fortschritt erkennbar – Skepsis bleibt
Obwohl der Glasfaserausbau also langsam, aber sicher auch in Ostholstein Formen annimmt, bleibt noch genügend Grund zur Skepsis. Zum einen bewegt sich die Zahl der bereits angeschlossenen Haushalte noch immer auf einem relativ geringen Niveau, während gleichzeitig die Angebote oft nicht ausreichend vorhanden sind. Trotzdem haben auch seriöse Anbieter das Thema adressiert, wodurch immer mehr Haushalte in den nächsten Jahren über schnelles Internet verfügen könnten.