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Akute Verwirrtheit für die Kitteltasche

Eutin – Rund 60.000 Menschen in Schleswig-Holstein sind an einer Demenzform erkrankt.  Diese Erkrankungen bringen für Dritte ungewöhnliche, oft herausfordernd genannte, Verhaltensweisen mit sich. Neben den zunehmenden Schwierigkeiten sich etwas zu merken, Gedächtnisproblemen und auch sich zu artikulieren, kommen im Verlauf der Demenz Veränderungen im Sozialverhalten hinzu.

Betroffene können sich in Situationen plötzlich anders verhalten als erwartet, ganz neue Gewohnheiten entwickeln oder Eigenschaften, die man bisher als „typisch“ betrachtete, vollständig ablegen.

Die Veränderungen und Fähigkeitseinschränkungen nehmen im Rahmen einer Demenz in der Regel langsam aber stetig zu. Es wird schleichend immer schlechter, schwieriger – fachlich spricht man von einem „progredienten Krankheitsverlauf“.

Was aber, wenn sich Verhalten ganz plötzlich verändert und auch das Bewusstsein immer wieder schwankt? Eine extreme Ruhelosigkeit bis hin zur Aggressivität oder starke Schläfrigkeit oder Apathie auftritt? Ist das noch normal im Rahmen einer Demenz? Menschen mit Demenz haben ein besonders hohes Risiko, einen sogenannten deliranten Zustand zu erleiden – insbesondere im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes. Vielerorts gibt es jedoch keine ausreichenden Mechanismen, einem solchen Zustand entgegenzuwirken.

Liegt ein Delir vor, ist dies ein Notfall – denn sowohl die Ursachen als auch die Folgen können potentiell tödlich sein. Unbehandelt kann es monatelange Folgen für Betroffene haben. Zu den möglichen Auslösern zählen zum Beispiel Infektionen, Polypharmazie, Flüssigkeitsmangel aber auch eine Verletzung des Gehirns kommt gegebenenfalls in Betracht. Kennzeichnend sind neben starken Unruhezuständen oder Apathie auch starke Desorientierung und extreme Störungen im Schlaf- Wachrhythmus. Was unterscheidet ein Delir von einer Demenz und welche Behandlungsansätze gibt es?

Gemeinsam mit Fachleuten des Sankt Elisabeth-Krankenhauses Eutin hat das Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein eine sogenannte Delir-Pocket-Card veröffentlicht. Diese passt in die Kasack- oder Kitteltasche und kann auf diese Weise als kleine aber umfassende Merkhilfe schnell griffbereit gehalten werden.

Als pdf-Datei kann die PocketCard auf der Homepage des Kompetenzzentrum Demenz SH über www.demenz-sh.de (Rubrik Downloads) angesehen werden.

Wer die Karte aus stabilem Plastik für seine Kitteltasche haben möchte, kann diese kostenlos (maximal 10 Stück) beim Demenzbeauftragten des Sankt Elisabeth-Krankenhauseses erhalten: per Email an gust@sek-eutin.de oder telefonisch 04521-802-121.

Das Foto zeigt (von links) Teresa Cordes, Swen Staack und Antje Holst vom Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein

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