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Bilanz nach zehn Jahren Mammographie Screening

Heiligenhafen – In der Region östliches Schleswig-Holstein haben in den vergangenen zehn Jahren mehr als 300.000 Frauen die Möglichkeit zur Aufnahmeerstellung des Mammographie-Screening-Programms genutzt. Bei rund 21.000 Frauen waren ergänzende Untersuchungen erforderlich, die meistens konnten mit einem gutartigen Befund abgeschlossen werden.

Bei knapp 2.000 Frauen wurden jedoch Karzinome diagnostiziert. Entsprechend den bundesweiten Auswertungen waren auch in unserer Region gut 70 Prozent der diagnostizierten Befunde kleiner als 2 cm und entsprachen damit einem sogenannten Frühbefund. Bei über 80 Prozent der Patientinnen ergab sich kein Hinweis auf eine Streuung.

Bezüglich des Einflusses auf die Sterblichkeit werden erste Zahlen frühestens 2020 erwartet. Sicher ist jedoch bereits jetzt, dass durch das Screening kleinere Tumore gefunden werden, was in der Regel zu weniger aufwändigen und belastenden Therapien führt.

Unverändert ist die hohe Rate der regelmäßig teilnehmenden Frauen. Auch nutzen zunehmend Patientinnen nach abgeschlossener Karzinom-Therapie die erneute Untersuchungsmöglichkeit nach fünf Jahren. „Wir werten diese als Beweis des Vertrauens der Frauen in das Programm und fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt. Wir freuen uns, bereits zum  6. Mal den teilnahmeberechtigten Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren in ihrer Region die wohnortnahe Untersuchung in unserer mobilen Röntgeneinheit – dem sogenannten Mammobil – an dem bekannten Standort auf dem Parkplatz an der Großsporthalle, Sundweg, in Heiligenhafen ermöglichen zu können“, heißt es in einer Mitteilung.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jährlich erkranken bundesweit circa 72.000 Frauen neu, im gleichen Zeitraum versterben 17100 Frauen an den Folgen einer Erkrankung. In Schleswig-Holstein werden jährlich circa 3100 Neuerkrankungen und circa 640 Todesfälle gezählt.

Deshalb erfolgte im Jahr 2002 ein einstimmiger parteiübergreifender Bundestagsbeschluss zur Erweiterung der Früherkennungsuntersuchung durch regelmäßige Mammographien im Rahmen eines flächendeckenden nationalen Früherkennungsprogramms. Die gesetzlichen Krankenkassen wurden zur Kostenübernahme verpflichtet.

Im Rahmen des flächendeckenden Screeningprogramms als erstes nationales Früherkennungsprogramm in Deutschland sind in ganz Deutschland 94 Screening-Einheiten etabliert. Schleswig-Holstein ist in vier Einheiten unterteilt.

Die Organisation der Region „östliches Schleswig-Holstein“ erfolgt durch das Screeningzentrum in Lübeck unter der Leitung der programmverantwortlichen Ärzte Dr. Susanne Wulff und Dr. Dragan Brodnjak.

Seit Mai 2007 werden die Mammographieaufnahmen stationär in Lübeck erstellt und seit dem Juni 2007 in der Peripherie in der mobilen Röntgeneinheit, dem sogenannten Mammobil.

Am 30.6.2017 startete die 6. Screeningrunde in Geesthacht. Insgesamt wird in einem Zeitraum von zwei Jahren an 24 weiteren Standorten in der Region östliches Schleswig-Holstein eine wohnortnahe Untersuchung angeboten.

Aktuell steht das Mammobil, in dem die Frauen untersucht werden, vom 24.10. bis voraussichtlich 2.11.2018 auf dem Parkplatz an der Großsporthalle, Sundweg in Heiligenhafen.

An diesem Standort werden alle Frauen der Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren, die im Bereich der Postleitzahlen 23774, 23775 und 23779 ansässig sind, eingeladen.

Teilnahmeberechtigt sind klinisch unauffällige Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die im Zweijahresintervall zu einer Mammographie eingeladen werden.

Für die Anfertigung der Röntgenaufnahme werden digitale Mammographiesysteme der neuesten Generation verwendet, die eine Optimierung der Bildqualität und eine Minimierung der Strahlendosis gewährleisten.

Die eingeladenen Frauen werden von speziell geschulten Mitarbeiterinnen geröntgt. Im Anschluss werden die Röntgenaufnahmen von zwei erfahrenen, besonders qualifizierten Ärzten beurteilt. Die Befundmitteilung an die Frauen erfolgt in circa 7 bis 10 Werktagen. Mit Einverständnis der Frauen werden behandelnde Ärzte informiert.

Bei den meisten Frauen ist allein durch die Mammographie eine Brustkrebserkrankung bei unauffälliger Bildgebung mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Nur bei 6 Prozent  der Frauen sind Zusatzuntersuchungen erforderlich. Durch ergänzende Röntgenaufnahmen, eine klinische Untersuchung, eventuell Ultraschall sowie manchmal auch die Entnahme von Gewebeproben in lokaler Betäubung, ist bei den meisten Frauen die Auflösung einer primär unklaren mammographischen Struktur als gutartig zu erzielen. Nur bei sehr wenigen Frauen wird eine Krebserkrankung diagnostiziert.

Die Mammographie ist die einzige international wissenschaftlich erwiesene effektive Maßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs und seinen Vorstufen. Erfahrungen haben gezeigt, dass durch ein konsequentes Programm kleine Krebsherde frühzeitig erkannt werden können, wodurch die Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen einer Heilung verbessert werden. Bei den meisten Krebsbefunden handelt es sich um kleine Knoten beziehungsweise Vorstufen mit dem Therapieziel der Heilung.

Aus anderen Ländern weiß man, dass durch regelmäßige Mammographien in dieser Altersgruppe Krebsbefunde noch vor klinischen Beschwerden entdeckt werden können und dadurch die Sterblichkeit gesenkt werden kann.

Bitte helfen Sie, über die Möglichkeit der wohnortnahen Untersuchung und der guten medizinischen Ergebnisse die Zustimmung zum Programm weiterhin zu erhöhen und möglichst vielen Frauen optimale Voraussetzung für eine heilende Therapie zu bieten, denn Brustkrebsfrüherkennung kann Leben retten.

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