Hamburg – Viele Verbraucher kaufen ihren Fisch gern frisch auf dem Wochenmarkt und denken, sie erwerben gesunden Wildfisch aus dem Meer. Doch Händler schummeln häufig und verkaufen stattdessen Zuchtfisch. Das ergab eine Stichprobe des Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt" im NDR-Fernsehen (Sendung: Montag, 22. Januar, 20.15 Uhr). Experten warnen: Zuchtfisch ist deutlich ungesünder als Wildfisch.
„Markt" hat in der Stichprobe fünf Wochenmarkthändler getestet. Alle haben Dorade und Lachs als Wildfisch angeboten. Doch die Laboruntersuchungen zeigten: Drei Händler haben in Wahrheit Zuchtfische verkauft. „Diese Fische enthalten deutlich weniger gesunde Omega-3-Fettsäuren, die viele Verbraucher ja für ihre Ernährung wünschen", erklärt Ulfert Focken vom Thünen-Institut für Fischerei-Ökologie in Ahrensburg. „In der Zucht werden die Fische mit Pellets unter anderem aus Fischöl, Fischmehl und Pflanzenöl gemästet. Mit solchen Fetten können sie kaum Omega-3-Fettsäuren im Gewebe anreichern."
Und noch etwas fällt bei der Untersuchung auf: Die als Zuchtfisch eingestuften Proben enthalten Rückstände von Ethoxyquin. Ein Stoff, der zur Konservierung von Fischfutter in der Zucht eingesetzt wird und in der EU verboten ist, weil er als möglicherweise krebserzeugend gilt. Bis 2019 gilt allerdings noch eine Übergangsregelung und deshalb darf Ethoxyquin noch eingesetzt werden.
Auf Anfrage von „Markt" antworten die Wochenmarkthändler ausweichend oder gar nicht.