Scharbeutz – Das Thema Umweltschutz, der respektvolle Umgang mit der Natur sowie ein achtsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen scheint sich in immer mehr Köpfen zu verankern – eine gute und wichtige Entwicklung. Vor allem dann, wenn es die Grundlage dafür bildet, Taten folgen zu lassen. Oft sind es zunächst Einzelne, die sich engagieren, die sich mit Gleichgesinnten zusammenfinden und gemeinschaftlich in Form von Initiativen ihren Teil zum Umweltschutz beitragen wollen. Ein wichtiges Thema ist hierbei oft die Verunreinigung der Natur durch achtlos Weggeworfenes und im erweiterten Schritt die Vermeidung von Müll.
In Scharbeutz ist aus dieser Motivation heraus die Initiative ‚Sauberer Strand‘ entstanden. Sie besteht aus mehreren Scharbeutzer Unternehmern, Privatpersonen und Institutionen, die dem Ruf des Initiators Stefan Wolf von natursteinwolf gefolgt sind und sich nun gemeinschaftlich für den Naturschutz vor der eigenen Haustür engagieren.
Mit Aktionen, die maßgeblich über die Facebook-Gruppe ‚We Love Scharbeutz‘ koordiniert werden, sind Mitglieder bereits aktiv geworden. In der Facebook-Gruppe wurde das Thema ‚Plastik im Meer und Müll am Strand‘ immer häufiger thematisiert. Aus den Reihen der Mitglieder entstand der Wunsch, etwas zu tun und sich zu engagieren. Einige Gäste und Nachbarn fingen an, sich zu Strandspaziergängen zu treffen und hierbei Müll vom Strand einzusammeln.
Auch Doris Wilmer-Huperz von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht nahm an einem solchen Beach-Cleanup teil und erlebte den positiven Effekt dieser Aktion: Strandgäste bedankten sich, Kinder sammelten spontan mit und Besucher, die ihre Zigarette zuvor in den Sand gesteckt hatten, waren peinlich berührt, als diese von den privaten Müllsammlern aufgenommen wurde. Ohne viel Aufhebens wurden die Strandbesucher durch das gute Beispiel für den respektvollen Umgang mit der Natur an der Küste sensibilisiert.
Aus der aktiven Gruppe heraus entstand der Wunsch nach noch mehr Engagement. Aus diesem Grund wurde eine Plakat- und Flyerkampagne entwickelt. Auf den Plakaten und Flyern darüber aufgeklärt, wie lange Müll braucht, bis er sich zersetzt. Mehrere Scharbeutzer Unternehmer, Privatpersonen und Institutionen machten die Kampagne mittels einer Geldspende möglich. Die Druckerei Hinzke erstellte die Grafik und klimaneutrale Drucke zu Sonderpreisen. Die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht ist Logistik- und Kommunikationspartner. Über 250 Plakate wurden so bereits von Kellinghusen bis Timmendorfer Strand aufgehängt. Außerdem ist in der Tourist-Information Scharbeutz eine Abholstelle für die Print-Produkte eingerichtet, wo sich interessierte Leistungsträger kostenfrei Plakate und Flyer abholen können.
„Einige lokalen Leistungsträger haben bereits das Angebot der kostenfreien Printprodukte genutzt und sich diese bei uns abgeholt“, berichtet Tabea Braun, Veranstaltungsleiterin der Tourismus-Agentur und lädt jeden Interessierten ein, selbst einmal Plakate und Flyer für die Auslage im eigenen Betrieb abzuholen.
Initiator Stefan Wolf freut sich über die positive Resonanz in der Region. Fragt man ihn nach seinem persönlichen Wunsch, sagt er mit einem Augenzwinkern: „Am liebsten wäre mir, dass wir solche Initiativen irgendwann gar nicht mehr brauchen, weil jeder verstanden hat, dass wir achtsam mit der Natur umgehen müssen und uns im Alltag mit unserem Konsumverhalten danach richten sollten. Das fängt beim Einkaufen an, geht weiter über einen bedachten Wasserverbrauch und endet bei der fachgerechten Entsorgung von Müll. Jeder kann selbst etwas tun, während er von der Politik entsprechende Maßnahmen fordert.“
Die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht freut sich über das regionale Engagement und unterstützt die Scharbeutzer sowie weitere regionale Initiativen. Beispielsweise mit der Öffentlichkeitsarbeit für das Beach-Cleanup in Pelzerhaken, das im März dieses Jahres vom dortigen Ortsbeirat initiiert wurde. Kürzlich gab sie gemeinsam mit dem Stadtmarketing Neustadt den Startschuss für das Recup-Pfandbecher-System in der Lübecker Bucht, sorgt mit der E-Flotte von ‚Mercedes me Explore Lübecker Bucht‘ für Mobilität am Urlaubsort, damit die Anreise mit der Bahn attraktiver wird und hat im Rahmen des Förderprojektes ‚Undine II Interreg‘ ein Umweltbildungsspiel für Kinder entwickelt.
„Es gibt noch Aufklärungsarbeit zu leisten“, sagt Stefan Wolf. „Die bisherige Resonanz ist schon großartig und wir freuen uns über jeden, den wir mit unseren Informationen erreichen. Wer selbst einmal bei einem unserer Strand-Müllsammel-Spaziergänge mitmachen möchte, bei denen man nette Leute trifft und locker schnacken kann, der ist herzlich eingeladen. Die Termine werden jeweils in der ‚We Love Scharbeutz‘-Gruppe bekannt gegeben.“
Das Foto zeigt (von links):
Personen auf dem Personenbild von links nach rechts:
Jürgen ‚Jimmy‘ Imholt – Küstenoptik; Mitglied der Initiative ‚Sauberer Strand‘
Annegret Möllerherm – Möllerherm Immobilien; Mitglied der Initiative ‚Sauberer Strand‘
Markus Beutel – Küstenfieber; Mitglied der Initiative ‚Sauberer Strand‘
Tobias Uecker – tobisRad; Mitglied der Initiative ‚Sauberer Strand‘
Uwe Wenig – Strandcreperie Scharbeutz; Mitglied der Initiative ‚Sauberer Strand‘
Doris Wilmer-Huperz – Tourismus-Agentur Lübecker Bucht; Mitglied der Initiative ‚Sauberer Strand‘
Stefan Wolf – natursteinwolf; Initiator der Initiative ‚Sauberer Strand‘
Tabea Braun – Tourismus-Agentur Lübecker Bucht; Mitglied der Initiative ‚Sauberer Strand‘