Techau – Die ZVO Energie GmbH hat heute in Techau gemeinsam mit Thomas Keller, Bürgermeister der Gemeinde Ratekau eine neue, klimaschonende Wärmeanlage in Betrieb genommen. Im Zuge der Sanierung der Energiezentrale hat der regionale Versorger eine hochmoderne Wärmeanlage entwickelt, die mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) betrieben wird. Dieses versorgt etwa 30 Haushalte sowie eine Liegenschaft der Gemeinde Ratekau mit klimafreundlicher Wärme aus dezentraler Erzeugung.
„Kunden legen immer mehr Wert darauf, dass ihre Energie klimaschonend erzeugt wird“, erläutert Rüdiger Lange-Jost, Geschäftsführer der ZVO Energie GmbH. „Dafür haben wir die Lösungen. Auch zeigt das Projekt mit der Gemeinde Ratekau, wie die Energiewende vor Ort gemeinschaftlich funktionieren kann. Als regionaler Versorger wollen wir Partner der Kommunen sein und mit ihnen zusammen zukunftsweisende Energiekonzepte entwickeln – für die Menschen, die hier leben.“
Effiziente Energieerzeugung
Die Blockheizkraftwerkanlage in Techau hat eine elektrische Leistung von 15 Kilowatt und produziert an dem Standort zukünftig über 120.000 Kilowattstunden Strom. Dazu wurde der bestehende Wärmeerzeuger durch einen modernen Gas-Brennwertkessel ersetzt, der durch seine große Leistungsmodulation als Spitzenlastkessel eingesetzt wird. Die individuelle und automatisierte Betriebsweise von 49 Kilowatt bis 243 Kilowatt thermischer Leistung ermöglicht es, die Leistung genau an den Bedarf anzupassen. Das heißt, es wird nur die Wärmeenergie erzeugt, die auch tatsächlich ergänzend im Netz benötigt wird. Die Wärmegrundlast des Wärmenetzes wird durch den Einsatz einer Blockheizkraftwerkanlage gedeckt.
Wärme und Strom aus dem BHKW hilft, Klimaschutzziele zu erreichen
Das Blockheizkraftwerk besitzt alle technologischen Eigenschaften zur Einhaltung der angestrebten Klimaschutzziele der Bundesregierung. Der wesentliche Vorteil eines BHKW liegt in der dezentralen Stromerzeugung und Nutzung der Anlagenabwärme. Die konventionelle Stromerzeugung bringt aufgrund langer Transportwege und meist ungenutzter Abwärme Verluste von über 50 Prozent mit sich. Im Vergleich dazu hat ein Blockheizkraftwerk nur etwa 10 Prozent Verlust und trägt somit signifikant zur Energiewende bei. Die eingesetzten Ressourcen (Primärenergie) werden viel effektiver in nutzbare Energie umgewandelt und die Anlage entlastet zusätzlich das Stromnetz.
Sanierung zielte auf nachhaltigen Betrieb ab
Die Energiezentrale wurde bereits Anfang der 90er Jahre errichtet – mit Baubeginn des Wohngebietes Up de Koppel und der Erweiterung/Verlängerung des Sandfeldredders. Die von der ZVO Energie GmbH betriebenen Erzeugungsanlagen zur zentralen Wärmeversorgung werden in regelmäßigen Abständen einem systematischen Check unterzogen. Dabei prüfen die Mitarbeiter der ZVO Energie GmbH den kompletten Anlagenbetrieb und deren Wirkungsgrade für einen nachhaltigen Betrieb. Auch der technologische Fortschritt der Anlagentechnik wird intensiv mit einbezogen und geprüft. Projektleiter Jost Glüsing von der ZVO Energie GmbH erkannte die Möglichkeiten, den Systembetrieb zu optimieren und die Betriebssicherheit zu verbessern, und unterzog die Anlagentechnik einem kompletten energetischen Sanierungskonzept.
ZVO-Energie-Direktstrom neu im Angebot
Die ZVO Energie GmbH bietet in den Objekten, in denen sie bereits BHKW betreibt oder zukünftig errichtet, seit Herbst 2018 mit dem Produkt ZVO-Energie-Direktstrom den vor Ort erzeugten Strom für Endverbraucher an. Damit gehört das Tochterunternehmen des kommunalen Zweckverbands Ostholstein (ZVO) zu den wenigen Energieversorgern in Deutschland, die sich der Aufgabe stellen, elektrische Energie aus dezentralen Erzeugungsanlagen an Dritte weiterzugeben. Der bürokratische Aufwand ist erheblich und das Abrechnungswesen sehr komplex.
Mit ihrem Engagement für mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz positioniert sich die ZVO Energie GmbH somit klar für die zeitgemäße Verwendung dezentral erzeugter elektrischer Energie und das Erreichen der Klimaschutzziele. Dabei steht das Unternehmen auch im engen Kontakt mit der Gemeinde Ratekau, gemeinsam arbeitet man an möglichen Konzepten zur Stromversorgung aus dezentraler Erzeugung. Eine weitere Versorgungsmöglichkeit ist beispielsweise die Straßenbeleuchtung auf dem Gelände der Zentrale. Die Stromversorgung der Straßenbeleuchtung ist dabei immer sichergestellt.
Zum Foto: Zusammen mit Ratekaus Klimamanager Alexander Herberger (von rechts) und Bürgermeister Thomas Keller nahmen Jost Glüsing und Rüdiger Lange-Jost von der ZVO Energie GmbH die neue Wärmeanlage in Techau in regulären Betrieb. Die linke, rote Anlage ist der Gasbrennwertkessel und rechts in blau ist das Blockheizkraftwerk zu sehen.