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Beim Strandfeuer den Winter und „böse Geister“ vertreiben

Grömitz – Alljährlich feiern Einheimische und Gäste das traditionelle Strandfeuer im Ostseebad Grömitz. Am Sonnabend (2. März) treffen sie sich, um die Wintergeister mit einem lodernden Feuerberg zu vertreiben. Alle großen und kleinen „Wintervertreiber“ sind herzlich eingeladen, sich um 17 Uhr am Seebrückenvorplatz zum gemeinsamen Fackelmarsch einzufinden.

Die Fackeln werden dort kostenlos an alle Teilnehmer ausgehändigt. Zusammen mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Grömitz geht es in Richtung Nordstrand zum Restaurant Seafood/Falkenthal. Dort wartet schon der Berg aus Ästen, Strohballen, Weihnachtsbäumen und alten Sträuchern darauf, von den Gästen in Brand gesteckt zu werden.

Für ordentlich einheizende Stimmung vor Ort sorgt ab 17 Uhr Joe Green mit Michael Jessen.

 

Folgende Gastronomen bieten Grünkohlessen in ihren Restaurants an:

Kochpott, Kirchenstraße. 21, 04562-223940

Störtebeker, Wicheldorfstraße 33, 04562-8711

Strandidyll, Uferstraße 26, 04562-1890

Falkenthal Seafood, Kurpromenade 6, 04562-5152

Gosch Hotel, Am Markt 6, 04562-22760

Hotel Windspiel, Klabauterstube, Wicheldorfstraße 24, 04562-26900

Strandhalle & Klabautermann, Kurpromenade 56, 04562-222570

Zur Düne, Blankwasserweg 104, 04562-4226

Strandhotel STEG 1, Uferstraße 1, 04562-225500

 Hintergrund:

Was steckt eigentlich hinter der Tradition der Biike-Feuer?

Bereits im Mittelalter sollen die Holzhaufen gebrannt haben, um böse Geister zu vertreiben. Der
Überlieferung nach wurden die Biike-Feuer ab dem 17. Jahrhundert zu Ehren der ausziehenden
Seefahrer und Walfänger in Nordfriesland entzündet. Die Lichter sollten den Männern, die für mehrere Monate fernab der schützenden Inseln ihren Lebensunterhalt verdienen mussten, Glück und Mut zusprechen und ihnen den Weg in die weite Welt weisen.

In seiner heutigen Form ist das Feuer im 19. Jahrhundert entstanden und geht auf die alten
Fastnachtsfeuer zurück, die den Winter vertreiben sollten. Mit Tanz und Gesang begrüßten die
Bewohner der Küsten damals den Frühling. Der Winter wird dabei durch eine Strohpuppe symbolisiert, die unter dem Beifall der Zuschauer den Flammen preisgegeben wird.

Bis heute werden der Biike, die ins Hochdeutsche mit dem Wort „Feuerzeichen“ übersetzt wird und bis weit aufs Meer hinaus sichtbar ist, mythische Kräfte zugesprochen. Es ist der Ehrgeiz eines jeden Dorfes, die größte Biike zu haben.

Dafür werden bereits Wochen vorher Äste, Weihnachtsbäume und Strohballen gesammelt sowie
aufgeschichtet. Für den Zusammenhalt der Gemeinschaft im hohen Norden hatten Bräuche wie das Biikebrennen immer auch einen gesellschaftlichen Charakter, der sich bis heute erhalten hat.

Die Biikefeuer findet man noch heute an der Nordsee. Mittlerweile hat sich dieser Brauch
jedoch auch auf die Ostseeküste ausgeweitet, wo man ihn anders nennt. In Grömitz ist es das
Strandfeuer. Das Feuer ist schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern ein fester Bestandteil in so manchem Terminplaner oder Urlaubskalender.

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