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DLRG: Mehr als 270 Menschen sind in diesem Jahr ertrunken

Scharbeutz – In den ersten sieben Monaten des Jahres 2018 sind in deutschen Gewässern 279 Menschen ertrunken. Das sind 37 mehr als im Jahr davor. Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Freitag in Scharbeutz bekannt. „Hatten wir im letzten Jahr durch den eigentlich nicht vorhandenen Sommer vergleichsweise geringe Ertrinkungszahlen, beweisen die anhaltenden Temperaturen und das schöne Wetter einmal mehr, dass es leider auch in die andere Richtung gehen kann“, beklagt DLRG-Sprecher Achim Wiese. Allein im bereits sehr warmen April verstarben mit 37 Menschen zwölf mehr als im Vergleich zum Vorjahr, der Mai folgt mit zehn Fällen mehr (51/41).

Die meisten Ertrinkungsfälle ereignen sich wie so oft an den ungesicherten Badestellen vor allem im Binnenland. Dort kamen 250 ums Leben – das sind fast 90 Prozent der Gesamtzahl.

Deutlich abgenommen haben die tödlichen Unfälle an den Küsten, was die gute Leistung des Zentralen Wasserrettungsdiensts Küste (ZWRD-K) widerspiegelt: Acht Tote (einer an der Nord-, sieben an der Ostsee) sind hier zu beklagen. Im letzten Jahr waren es noch 25. Auch hier ertrinken die Menschen vor allem an unbewachten Stränden; Alkohol und Selbstüberschätzung sind die Hauptgründe. Männer sind nach wie vor die Risikogruppe. „Leichtsinn, Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung sind hier die Hauptursachen“, erläutert der DLRG-Pressesprecher.

Erst vergangenen Sonntag (22.7.) führte eine 17-jährige Wachgängerin in Niendorf/Timmendorf eine erfolgreiche Lebensrettung durch. Nachdem sie die mit dem Rücken nach oben treibende Person im Wasser bemerkte, machte sie sich ohne zu zögern auf den Weg ins Wasser. Mit der Unterstützung durch einen Stand-Up-Paddler wurde diese zurück an den Strand gebracht, stabilisiert und wenig später dem Rettungswagen übergeben.

Neben der Bekanntgabe der Sommerzwischenbilanz wurde in Scharbeutz der Einsatz verschiedener Rettungsmittel der Lebensretter demonstriert, darunter Rettungsboot (Inflatable Rescue Boat IRB), Rettungsbrett sowie das so genannte Stand Up Paddle (SUP). Mit Spannung wurde die Vorführung einer Drohne verfolgt. Die unbemannten Helfer werden in Zukunft vermehrt zum Einsatz kommen und unsere Rettungskräfte am Boden ergänzen. „Mit der Drohne können wir überall dort, wo wir eine gute Sicht im Wasser haben, große Gebiete schnell und effizient absuchen. Durch die präzise Navigation des fliegenden Auges ermöglicht uns dies, unsere Retter gezielt zu einem Einsatz zu navigieren“, erklärt Alexander Kille, Projektleiter Einsatzdrohnen in der DLRG.

Hintergrund:
Die DLRG ist mit fast 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die DLRG ist die Nummer Eins in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2017 hat sie über 22 Millionen Schwimmprüfungen und fast fünf Millionen Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In über 2.000 Gliederungen leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr fast neun Millionen Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland. Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst. Über 40.000 Mitglieder wachen jährlich fast drei Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern.

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