Großenbrode – Die Seenotretter der Station Großenbrode haben am Mittwoch (30.8.) einen ungewöhnlichen Einsatz erlebt: In der Nähe des Liegeplatzes des Seenotrettungskreuzers „Bremen“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hatte die Besatzung ein schwimmendes Pelztier entdeckt, dem es nicht gelang, ans Ufer zurückzukommen. Das Tier schwamm Bordwände und Stege an, war aber offenbar schon sehr erschöpft.
Seenotretter Hergen Gloystein „fischte“ den jungen Marderhund mit dem Kescher aus dem Hafen. Der Marderhund war sichtlich erschöpft. Nach einer Erholungspause an Land flitzte er ins Unterholz Die Seenotretter setzten das Tochterboot aus und machten sich mit einem Kescher auf die Suche. Inzwischen hatten auch zahlreiche Yachtbesitzer den pelzigen Gesellen entdeckt und zeigten den Seenotrettern an, wohin der unfreiwillige Schwimmer gepaddelt war. Schließlich fingen sie das Tier ein, das sie für einen Waschbären hielten. Nach einer längeren Erholungspause an Land im Netz des Keschers hatte das Tier neue Kraft gesammelt und flitzte ins Unterholz davon.
Das an den Waschbär-Experten Dr. Ulf Hohmann der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft des Landes Rheinland-Pfalz übersandte Foto enthüllte die Identität des Tieres: „Kein Waschbär, sondern ein Marderhund!“, urteilte der Fachmann. „Die beiden Arten sehen sich wirklich zum Verwechseln ähnlich.“
Das Illustrationsfoto ist ein Symbolfoto und zeigt den Seenotrettungskreuzer „Vormann Jantzen".