Fehmarn – Die Stadt Fehmarn hat einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Das Büro „aap – Architekten & Planer“ aus Heiligenhafen ist in die Finalrunde und in die Ausstellung gekommen. Die Ausstellung im Veranstaltungsraum des Tourismusservice Fehmarn, Zur Strandpromenade 4 in Burg auf Fehmarn ist ab heute (25. Juni) jeweils von 9 bis 18 Uhr, am Wochenende jeweils von 10 bis 15 Uhr geöffnet.
Zum Wettbewerb: Die Stadt Fehmarn hat für touristische Bauten auf der Halbinsel Burgtiefe, dem denkmalsgeschützten Arne-Jacobsen-Areal, einen öffentlichen Wettbewerb ausgeschrieben. aap hat federführend zusammen mit den Planungsbüros Planquadrate (Eutin), Sowatorini Landschaft (Berlin, Bochum), KSK Ingenieure (Tragwerk, Eutin) und Holst Brandschutz (Bad Schwartau) an dem Wettbewerb teilgenommen.
„Wir sind mit einer sehr gewagten und nach vorne blickenden Entwurfsidee in die zweite und letzte Auswahlrunde eines bundesweit besetzten Teilnehmerfeldes gekommen. Der erfahrene Vorsitzende der Jury, Eckart Bock (BDA), quittierte uns zudem eine ausgezeichnete Ausarbeitung“, heißt es in einer Mitteilung des Heiligenhafener Büros.
„aap ist das einzige Büro, welches Ostholstein in der Finalrunde ´vertreten durfte´ und sogar aus dem gesamten Raum Schleswig-Holstein konnte sich kein weiteres Büro für die Finalrunde qualifizieren. Darüber freuen wir uns!
Zur Idee: Drei architektonische Teilbereiche wurden vom Auslober in den Wettbewerb abgefragt: Hochpunkt, Wetterschutzbauten und Seebrücke. Erstmalig haben wir Fußgänger und Radfahrer auf einer Seebrücke zusammenführt. Bewusst haben wir uns, um den ´Geist Arne Jacobsens` und seiner Vision von einer mehr horizontalen Entwicklung von Landschaft und gebauter Umgebung fortzuführen, für eine organische horizontale Formenentwicklung der Gebäude entschieden. Aus der Funktion der Wegeführung wurde sowohl die Form der Seebrücke, die wir ´Weitsprung` genannt haben, und des ´Hochsprungs´ entwickelt.
Wir haben auf einen hohen Turm, der laut Ausschreibung gefordert war, verzichtet und den ´Turm gekippt´. Stattdessen entstand ein schwungvoller eher horizontaler ´Fahrrad-und Fußgänger-Ostseesprung´, der hoch in das Meer hineinragt und als Schiffsmeldeanlage konzipiert ist, an dieser Stelle. Das gab auch landschaftlich sehr viel mehr Möglichkeiten spannende Räume unter und um den Hochpunkt zu schaffen.
Die Wetterschutzbauten sind von uns in modularer Bauweise mit organischen grünen Flugdächern, um der vorhandenen Landschaftskonzeption Vorschub geben, geplant worden.
Die Seebrücke wurde ebenfalls als Fußgänger- und Fahrradbrücke geplant. Diese ´Kür´ sollte der Insel Fehmarn und ihrem neuen Fahrradkonzept in die Hände spielen und damit auch für Radfahrer neue Attraktoren schaffen. Unsere Seebrücke beinhaltet Spielflächen, begehbare Gründächer, Seeblickterrassen, schwimmende(!) Ausstellungs-und Veranstaltungsflächen, Anlegestege und Wasserspiele. Unsere formale Antwort war letztlich auch stark dem derzeitigen ´Seebrückenkrieg´ an der Ostseeküste geschuldet. Es stand die Idee, sehr formen-und funktionsstarke Gebäude zu schaffen, die richtungsgebend für die mit Fehmarn konkurrierenden Bäder sein könnten.
Der Dank geht nochmal an alle Jurymitglieder, dem wettbewerbsdurchführenden Büro und dem Auslober, dem Tourismus-Service Fehmarn, für die vorbildliche Maßnahme in der Region, hier einen offenen Wettbewerb durchzuführen. Bitte mehr davon, es hat Spaß gemacht", heißt es weiter.