Scharbeutz – Viel zu tun gab es gestern (28.1.) für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst auf der Autobahn 1 im Kreis Ostholstein. Zwischen 18 und 19 Uhr kam es zu gleich drei größeren Vorfällen im Zuständigkeitsbereich des Polizei-Autobahn- und Bezirksreviers (PABR) Scharbeutz.
Gegen 18.15 Uhr kam es auf der Richtungsfahrbahn Fehmarn in Höhe der Ortschaft Altenkrempe zu einem schweren Verkehrsunfall. Aus bislang nicht geklärter Ursache kam der 32-jährige Fahrer eines Sattelzuges nach rechts von der Fahrbahn ab. Beim Versuch, wieder zurück auf die Fahrbahn zu gelangen, kippte der Sattelzug auf die linke Seite und stieß dabei gegen einen neben ihm fahrenden Peugeot.
Der Sattelzug blieb auf der Seite liegen und blockierte beide Fahrstreifen in Fahrtrichtung Fehmarn. Der Peugeot kam etwa 50 Meter weiter zum Stehen und wurde stark deformiert.
Der Lkw-Fahrer sowie der 53-jährige Peugeot-Fahrer wurden dabei leicht, die ebenfalls 53-jährige Beifahrerin aus dem Pkw schwer verletzt. Sie musste durch die Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Alle Beteiligten wurden in Krankenhäuser gebracht.
Am Sattelzug entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 20.000 Euro. Der Pkw wurde so stark beschädigt, dass er nur noch Schrottwert hat; der Schaden hier: etwa 15.000 Euro.
Der Sattelzug musste mit einem Schwerlastkran geborgen werden. Da Betriebsstoffe ausgelaufen waren, musste die Fahrbahn durch eine Spezialfirma gereinigt werden. Die Autobahn 1 war bis vier Uhr morgens zwischen den Anschlussstellen Neustadt Mitte und Neustadt-Pelzerhaken gesperrt.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Lkw-Fahrer aufgrund von Unachtsamkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte.
Gegen 18.40 Uhr der nächste Einsatz: Ein Verkehrsteilnehmer meldete bei der Regionalleitstelle Gegenstände auf der Autobahn 1, in Richtung Fehmarn, kurz vor der Anschlussstelle Heiligenhafen-Mitte. Auf der Anfahrt zum Einsatzort meldete die Leitstelle dann: „Achtung, Falschfahrer!". Eine Sattelzugmaschine kam Beamten der Polizeistation Oldenburg auf Höhe der Anschlussstelle Gremersdorf auf ihrer Richtungsfahrbahn entgegen. Den Beamten gelang es, den Lkw zu stoppen, ohne dass jemand zu Schaden kam.
Doch nicht nur der Lkw musste aus dem Verkehr gezogen werden: Sein Fahrer war deutlich alkoholisiert. 1,65 Promille Alkohol im Blut zeigte das Testgerät als vorläufigen Wert beim Atemtest. Die Entnahme einer Blutprobe war die Folge. Der Fahrer muss sich nun unter anderem wegen Trunkenheit im Verkehr verantworten. Auch auf dem Teilstück zwischen Jahnshof und Gremersdorf kam es nun zu einer Vollsperrung, die etwa eine Stunde andauerte, weil der Lkw durch einen angeforderten Fahrer zunächst weggefahren werden musste.
Eine unvorhergesehene Komplikation ergab sich noch durch die Tatsache, dass der Lkw-Fahrer seinen ausgewachsenen Rottweiler mit in der Kabine hatte. Herrchen und Hund zeigten sich jedoch gegenüber den polizeilichen Maßnahmen kooperativ.
Verkehrsteilnehmer, die durch den falsch fahrenden Sattelzug gefährdet wurden, werden gebeten, sich mit dem Polizei-Autobahn- und Bezirksrevier Scharbeutz, Telefon: 04524-7077-0, in Verbindung zu setzen.
Unterdessen eilten weitere Polizeibeamte zu den Gegenständen auf der Fahrbahn. In der Folge kam es zu zwei leichteren Verkehrsunfällen. Trümmerteile verteilten sich über die gesamte Richtungsfahrbahn Fehmarn. Gegen 20 Uhr waren auch diese Unfallstellen geräumt. Es kam zu leichteren Sachschäden an den Fahrzeugen. Zum Verlierer der Ladung liegen bislang keine konkreten Hinweise vor. Gegebenenfalls weitere Geschädigte sowie Zeugen, die Hinweise auf den Verlierer geben können, sollten sich ebenfalls an das PABR Scharbeutz wenden.
Fazit: Ein arbeitsreicher Abend für die Polizei, der viel Geduld von den Verkehrsteilnehmern forderte.