Lübeck – Die Bundespolizei hat ein Brüderpaar nach Widerstandshandlung in Gewahrsam genommen. Am Sonnabend (19.1.) gegen 21.45 Uhr wurden Bundespolizisten zu einem Einsatz im Zug von Hamburg nach Lübeck gerufen. Ein Zugbegleiter hatte zwei Männer ohne Fahrkarten angetroffen, die sich ihm gegenüber nicht ausweisen wollten.
Die eingesetzten Streifen konnten die beiden Männer in dem Zug feststellen und wurden pöbelnd und mit dem zeigen des „Stinkefingers" begrüßt. Nach mehrfacher Aufforderung sich auszuweisen, zeigte sich einer der Brüder einsichtig, verließ den Waggon und wies sich mit einer litauischen Identitätskarte aus. Der andere Bruder stand von seinem Sitzplatz auf und stieß mit seinem Kopf, einem Beamten, in den Bauch, umklammerte ihn und versuchte sich Zugriff auf die Dienstwaffe zu verschaffen. Durch Einsatz des Schlagstocks, auf den Arm, konnte dies jedoch verhindert werden und der Mann wurde gefesselt. Als der Bruder das Geschehen im Zug bemerkte, versuchte er ihm zur Hilfe zu eilen und schubste die Beamten von sich. In Folge dessen wurde auch der zweite Bruder gefesselt und beide wurden in die Diensträume der Bundespolizei verbracht.
Auf der Dienststelle beruhigte sich die Situation für einen Moment und beide stimmten einer freiwilligen Atemalkoholkontrolle zu. Diese ergab bei den Brüdern einen Wert von 2,75 Promille beziehungsweise 3,47 Promille.
Es wurde die Entnahme einer Blutprobe durch die Staatsanwaltschaft Lübeck angeordnet. Bei dieser Vornahme leistete einer der Brüder erneut Widerstand, schlug mit der Faust gegen die Wand und bedrohte die Beamten.
Nach erfolgreicher Blutprobenentnahme und Feststellung der Gewahrsamsfähigkeit durch den Arzt, wurden beide Brüder ins Polizeigewahrsam der Bundespolizei Lübeck verbracht.
In den Mittagsstunden des Folgetages waren die beiden Männer wieder soweit ausgenüchtert, dass sie nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Dienststelle verlassen konnten.
Bei den Männern handelt es sich um 34-jährige Zwillingsbrüder aus Litauen, die an diesem Wochenende bereits mehrfach in Hamburg und Schleswig-Holstein durch ihr aggressives Fehlverhalten, gegenüber uniformierten Mitarbeitern der Deutschen Bahn und der Bundespolizei, in Erscheinung getreten sind.
Sie erwarten jetzt weitere Strafverfahren wegen Erschleichen von Leistungen, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.